GTS – AutoTestSchaeffer.de https://www.autotestschaeffer.de Sat, 08 Aug 2020 21:27:17 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 Porsche 718 Cayman GTS https://www.autotestschaeffer.de/porsche/2020/08/08/porsche-718-cayman-gts/ https://www.autotestschaeffer.de/porsche/2020/08/08/porsche-718-cayman-gts/#respond Sat, 08 Aug 2020 21:27:17 +0000 https://www.autotestschaeffer.de/?p=663 Ein Hoch dem Sauger Von Wolfgang Schäffer Sechszylinder-Fans werden sich freudig die Hände reiben. Und Freunde des Turbomotors dürften mächtig ins Grübeln kommen. Mit dem…

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Ein Hoch dem Sauger
Von Wolfgang Schäffer

Sechszylinder-Fans werden sich freudig die Hände reiben. Und Freunde des Turbomotors dürften mächtig ins Grübeln kommen. Mit dem aus dem GT4 sowie dem 718 Spyder bekannten Vierliter-Boxersaugmotor ist der 718 Cayman GTS ein echtes Sahnestück. Auch wenn die Turbobeatmung das Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen ein klein wenig besser unterstützen mag – unterm Strich ist der Sauger in beiden Mittelmotorsportlern eindeutig die harmonischere Antriebswahl.

Mit einer Leistung von 400 PS (Drehmoment 420 Newtonmeter/Nm) übertrifft das Aggregat den bisher im GTS eingesetzten 3,6-Liter um satte 70 PS, die S-Modelle mit dem Vierzylinder-Turbomotor leisten 50 PS weniger. Der Abstand zum GT4 beziehungsweise zum 718 Spyder schrumpft auf 20 PS.

Diese Nähe zu den Spitzensportlern der Baureihe spiegelt sich aber keinesfalls ausschließlich in den nackten Zahlen wieder. In der Praxis überzeuget der 718 Cayman GTS 4.0 in allen Belangen.

Schon beim Starten der Maschine verbreitet der Sound des Sechszylinders Sportwagenfeeling. Ein leichtes Tippen mit dem rechten Fuß aufs Gaspedal – und der Vierliter röhrt und faucht, dass es eine Freude ist. Die wird mit jedem gefahrenen Meter größer. Der Hochdrehzahlmotor – erst bei 7.800 Umdrehungen ist Schluss – schiebt beide lediglich 1,4 Tonnen wiegende 718er vehement an. In 4,5 Sekunden sprintet die flache Flunder von Null auf Tempo 100. Bereits nach 14,1 Sekunden erreicht die Tachonadel die Marke 200. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 294 Kilometern pro Stunde erreicht. Da der Boxer-Motor vom Sauger des GT4 abgeleitet ist, profitiert der GTS von den Erfahrungen mit der dort eingesetzten Technologie. So kommt beispielsweise die adaptive Zylindersteuerung zum Einsatz. Werden zwischen 1.600 und 2.500 Touren weniger als 100 Nm abgerufen unterbricht das System die Einspritzung an einer der beiden Zylinderbänke. Bleibt diese Belastung konstant, wird die Zylinderbank für den Fahrer unmerklich alle 20 Sekunden gewechselt, um die gleichmäßige Durchströmung des Katalysators zu gewährleisten. Dieser temporäre Dreizylinderbetrieb senkt laut Porsche die CO2-Emissionen um bis zu elf Gramm pro Kilometer. Der Normverbrauch von 10,8 Litern ist dennoch kaum zu erreichen. Wer sich für einen GTS entscheidet, der ist gerne sportlich unterwegs. Doch selbst dann lässt sich der 718 Cayman mit dem Vierliter-Sauger in Bereichen zwischen 13 und 14 Litern auf 100 Kilometern bewegen.

Die Übertragung der Kraft auf die Hinterachse erfolgt über ein bestens abgestimmtes, ebenso knackiges wie leichtgängiges Sechsgang-Getriebe. Mit dem manuellen Getriebe lässt es sich zwar trefflich cruisen, da der Motor alles andere als nervös ist. Doch auf der anderen Seite ist es schon sehr verlockend, die Performance zu genießen.

Das Fahrwerk ist dafür jedenfalls bestens gerüstet. Handling, Einlenk- und Kurvenverhalten sind bestens. Grund dafür ist einerseits das serienmäßige Sportfahrwerk mit Porsches adaptivem Dämpfersystem (PASM), das die Karosserie um 20 Millimeter näher an die Straße rückt. Auf der anderen Seite tragen unter anderem das Porsche Stability Management (PSM) mit zuschaltbarem Sportmodus, das Sport-Chrono-Paket sowie Torque Vectoring (PTV) samt mechanischer Hinterachs-Quersperre dazu bei, den Wagen im dynamischen Grenzbereich bewegen zu können.

Wer so unterwegs ist, muss sich auf die Bremsen verlassen können. So sind gelochte und innenbelüftete Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 350 Millimetern vorn und 330 Millimetern hinten verbaut. 20 Zoll Räder sind serienmäßig, beim Testwagen waren 21 Zöller montiert. Auf den vorderen Felgen sind Reifen der Dimension 235/35, hinten 265/35 aufgezogen.

GTS-üblich hat Porsche den 718 außen und innen mit schwarzen Design-Elementen, Alcantara sowie Sportsitzen versehen. Die geben nicht nur besten Seitenhalt, sondern auch eine bequeme Auflage für die Oberschenkel. Damit gibt es ausreichend Stabilität für die Beine, um aufs Gas- und bei Bedarf auch aufs Bremspedal zu drücken.

Stabil sollte auch das Konto sein, denn wer den Cayman GTS 4.0 zum Basispreis von 80.703 Euro mit Keramik-Bremse (7.300 Euro), LED-Hauptscheinwerfer (1.900 Euro), dem GTS-Interieur-Paket (2.900 Euro), den adaptiven Plus Sportsitzen mit 18 Wege elektrischer Verstellung (2.800 Euro), dem Bose-Sound-System (1.100 Euro) und dem Navigationssystem inklusive Porsche Connect sowie ein paar durchaus netten weiteren Extras ausstattet, muss nochmals um die 30.000 Euro drauflegen. Eines steht jedoch fest: Der Fahrspaß pur ist bereits im Grundpreis inklusive. .

 

 

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