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Skoda Enyaq iV80x Sportline

Spaß mit Reichweite

Allradantrieb, mehr Leistung, Sportfahrwerk, große Räder und eine mit zahlreichen schwarzen Details nochmals aufgewertete Optik – mit dem iV 80x bietet Skoda jetzt das Spitzenmodell des elektrisch angetriebenen Enyag an

Von Wolfgang Schäffer

An den Maßen haben die Entwickler von Skoda im Vergleich zum bisherigen Angebot nichts verändert. Auch der über alle vier Räder angetriebene Enyaq ist 4,65 Meter lang und 1,88 Meter breit und weist einen Radstand von 2,77 Metern auf. Lediglich die Höhe hat sich ein wenig verändert. Das serienmäßige Sportfahrwerk mit speziell abgestimmten Federn und Dämpfern rückt die Karosserie näher an die Straße – vorne um 15 hinten, um zehn Millimeter. Schon dass lässt den Wagen dynamischer wirken. Betont wird das außerdem mit den in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern und Seitenschwellern. Das besondere Styling der Sportline-Ausstattung, die übrigens jetzt für alle Antriebsversionen geordert werden kann, beinhaltet aber noch weitere schicke Details.

Das Design

So ist der Rahmen des Grills ebenso in hochglänzendem Schwarz ausgeführt wie die C-förmig gestalteten Einfassungen der Air Curtains. Der Frontschürze haben die Designer zudem einen größeren zentralen Lufteinlass mit wabenförmigem Gitter und eine Spoilerlippe verpasst. In hochglänzendem Schwarz gehaltene Akzente finden sich ebenfalls an den Außenspiegelkappen, den Fensterrahmen und der Dachreling sowie am Diffusor in der neu gestalteten Heckschürze. An der Heckklappe sind der Skoda-Schriftzug und die Modellbezeichnung ebenfalls in hochglänzendem Schwarz ausgeführt. Der Dachspoiler hingegen ist in Mattschwarz lackiert. Schon das alles rückt den Enyaq optisch in ein noch helleres Licht als bisher. Dazu tragen zusätzlich noch die 20 Zoll großen anthrazitfarbenen Aluräder (auf Wunsch sogar 21 Zoll, dann in schwarz) sowie die dunkel getönten Heck- und hinteren Seitenscheiben bei. Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer zählen zur Serienausstattung. Dabei ermöglichen 24 individuell ansteuerbare LEDs in jedem Matrix-Fernlichtmodul, immer mit Fernlicht zu fahren, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Fahrzeuge, reflektierende Personen oder Objekte, die von einer Kamera an der Frontscheibe erkannt werden, blendet die intelligente Licht-Technologie automatisch aus dem Lichtkegel aus. Ebenfalls serienmäßig sind die Scheinwerferreinigungsanlage und LED-Heckleuchten. Diese verfügen über einen kristallin gestalteten Bereich und dynamische Blinker. Ein echtes Highlight ist das optional erhältliche Crystal Face. Insgesamt beleuchten dann 131 LED die vertikalen Rippen sowie die horizontale Leiste des Grills. Das leuchtende Gesicht ist in einem Paket enthalten, dessen Preis noch nicht feststeht.

Der Innenraum

Auswirkungen hat die Sportline-Ausstattung auch auf den Innenraum. Schwarze Sportsitze mit integrierten Kopfstützen bieten richtig guten Seitenhalt. In schnell gefahrenen Kurven bleibt der Oberkörper stabil an der Rückenlehne und auch das Becken rutscht kaum zur Seite. Die Sitze sind mit Mikrofaser sowie Leder bezogen und tragen grauen Keder. Das dreispeichige Multifunktions-Sportlenkrad liegt bestens in der Hand und ist beheizbar. Über kleine Walzen und Druckschalter lassen sich unter anderem Lautstärke regeln und das Design des Anzeigendisplays verändern. Mit schwarzem synthetischem Leder ist die Instrumententafel bezogen. Die Dekorleisten an der Instrumententafel und in den Türverkleidungen sind in Carbon-Optik ausgeführt. Und der Dachhimmel ist ebenfalls in Schwarz gehalten. Das Aluminium-Design der Pedalkappen rundet den gelungenen Gesamteindruck des Passagierabteils mit seinem enormen Platzangebot ab. Selbst groß gewachsene Personen können es sich bequem machen, haben beste Bein- und Kopffreiheit. Dazu kommt ein Kofferraum, der 585 Liter fasst und bei umgeklappten hinteren Lehnen auf bis zu 1.710 Liter erweitert werden kann.

Leistung/Motorisierung

Beim Enyaq iV80x kommen zwei E-Motoren mit einer Gesamtleistung von 195 kW (265 PS) zum Einsatz. Als Hauptantrieb dient an der Hinterachse ein permanenterregter Synchronmotor. Er verfügt über eine Leistung von 150 kW (204 ps) und ein, maximales Drehmoment von 310 Nm. An der Vorderachse arbeitet ein Asynchronmotor mit 80 kW (109 PS) und einem Drehmoment von maximal 162 Nm. Wenn der Fuß das rechte Pedal mit Druck in Richtung Bodenblech drückt, dann geht mit der Kraft der beiden E-Maschinen bei Bedarf schon mächtig die Post ab. Überwiegend allerdings ist allein der E-Motor an der Hinterachse im Einsatz, um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten. Der ist zudem mit den unterschiedlichen Arten der Rekuperation zu beeinflussen. So kann mit einem leichten Fingerzug zwischen den Fahrstufen D und B gewechselt werden, um mehr Energie in die Batterie zurückfließen zu lassen, wenn der Wagen vor einer Ampel oder einer Kreuzung ausrollt. Zusätzlich sind in der Fahrstufe D über Schaltwippen am Lenkrad drei unterschiedliche Verzögerungs- und damit Rekuperationsstärken einstellbar, wenn das rechte Pedal entlastet wird. Beide Möglichkeiten bremsen das Auto allerdings nicht komplett bis zum Stand aus. Mit ein wenig Training aber wird die Bremse auf Landstraßenfahrten kaum noch und im Stadtverkehr deutlich weniger intensiv benötigt.

Verbrauch

Das Spiel mit den Rekuperationsstufen zahlt sich letztlich auch beim Verbrauch aus. In der Stadt haben wir die Stufe B gewählt, um möglichst viel Energie in den Akku zurückfließen zu lassen. Danach zeigte der Bordcomputer 17,4 kWh an. Die anschließende Überlandfahrt mit relativ wenig Verkehr und deshalb recht konstantem Tempo 80 lässt den Strombedarf nur ein klein wenig auf 18,1 kWh wachsen. Die restlichen knapp 40 Kilometer der alles in allem um die 100 Kilometer langen Strecke mit dem Enyaq iV80x Sportline haben wir fast komplett auf der Autobahn zurückgelegt. Hier waren wir größtenteils mit Tempo 130, bei kleinen Zwischenspurts zum Überholen auch mal mit 140 unterwegs. Das kostet naturgemäß mehr Strom. Doch hält sich der Energiebedarf dabei durchaus in Grenzen. Alles in allem sind wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 19,9 kWh gekommen. Und das kann sich mehr als sehen lassen. In der Spitze wird übrigens bei 160 Kilometern pro Stunde abgeregelt.

Ladeleistung

Die beiden E-Motoren ziehen ihre Energie aus einem Akku mit einer Kapazität von netto 77 kWh. Das ergibt laut Skoda eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern im WLTP-Zyklus. Unser Verbrauchswert hingegen würde ausreichen, um etwa 380 Kilometer zu schaffen. Und das bei einem doch recht flotten Autobahnanteil. Die zwischen Vorder- und Hinterachse im Unterboden platzierte Hochvoltbatterie ist mit einer Ladeleistung von bis zu 125 kW schnellladefähig. So kann der Akku bei optimalen äußeren Bedingungen in 38 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufgeladen werden. Zum Laden sind wir aufgrund der knapp bemessenen Zeit mit dem Testwagen nicht gekommen. Weder echte Ladewerte noch Aussagen zur Ladekurve sind deshalb hier möglich.

Infotainment

Immer an Bord ist das Digital Cockpit mit einem 5,3 Zoll großen Display. Mit einer Diagonalen von 13 Zoll ist das frei stehende Touch-Display im Enyaq der größte Bildschirm in allen aktuellen Skoda-Modellen. Die Bildschirmansichten lassen sich personalisieren und die Bedienung gelingt per Touchfunktion sowie über einen Touch-Schieberegler, per Gestensteuerung oder über einen Sprachassistenten. Digitalen Radioempfang ist ebenso serienmäßig wie Internet- oder Hybridradio. Ein Smartphone lässt sich drahtlos mit Wireless SmartLink, Android Auto, Apple CarPlay oder MirrorLink in das System einbinden und per Phone Box induktiv aufladen. Dank einer integrierten eSIM verfügt der Enyaq über eine permanente Internetverbindung und erlaubt daher neben Aktualisierungen von Navigationskarten oder der Systemsoftware „over the air“ auch die Nutzung zahlreicher online unterstützter Funktionen. So greifen die Verkehrsinformationen ebenso auf Echtzeit-Daten aus dem Internet zu wie die Routenplanung der Navigationsfunktion. Der Druck auf eine Taste in der Mittelkonsole führt auf dem 13 Zoll großen zentralen Infotainment-Display direkt in das Menü für die serienmäßige Fahrprofilauswahl Driving Mode Select. Dort stehen unter anderem für Lenkung und Motor die Profile Eco, Comfort, Normal, Sport und Individual zur Wahl. Das Fahrwerk ist nicht verstellbar.

Fahreindruck

Ohne Wenn und Aber – der Enyaq iV80x macht mächtig Spaß. Aus dem Stand auf Tempo 100 sprintet der kompakte E-Wagen in 6,9 Sekunden. Und auch danach geht es kraftvoll weiter, wenn es denn sein soll. Dabei bleibt das Geräuschniveau sehr niedrig. Schon das ist beeindruckend. Auf der anderen Seite zeigt der über beide Achsen angetriebene Enyaq auch beim Handling – Wendekreis 10,80 Meter – Qualität. Schnell gefahrene Kurven nimmt der Wagen absolut problemlos. Das Einlenkverhalten ist bestens und beim Herausbeschleunigen bleibt der iV80x sauber in der Spur. Und das alles, obwohl Federung und Dämpfung generell eher auf auf Komfort ausgelegt sind. Das wiederum macht sich auf schlechter Wegstrecke oder bei der Fahrt zum Waldparkplatz positiv bemerkbar. Stöße und Schläge werden weitestgehend weggefiltert. Für die Alltagstauglichkeit wichtig, dass eine Anhängerkupplung geordert werden kann. Die Stützlast beträgt 75 Kilogramm, die Anhängelast bei der Allradversion 1,2 Tonnen.

Preis

Wer sich für den Enyaq iV80x Sportline entscheidet, der muss mit einem Invest von um die 50.000 Euro kalkulieren. Dann ist der Wagen bereits umfangreich ausgestattet und hat zudem eine Menge Assistenzsysteme an Bord. Die Limited Edition, die ebenfalls in diesen Tagen bestellt werden kann, hat außer weiteren Extras unter anderem auch das Crystal Face serienmäßig – und ist deshalb um die 7.000 Euro teurer.

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

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