Platz im Überfluss, jede Menge Komfort und eine gehörige Portion an Leistung. Mit dem SUV Tarraco in der FR-Version hat Seat einen Wagen auf die Räder gestellt, der sich als idealer Reisebegleiter zeigt. Allerdings sollte der Gasfuß nicht allzu kräftig eingesetzt werden.
Beginnen wir mit den technischen Daten des Tarraco, der 2,79 Metern 4,74 Meter lang, 1,84 Meter breit (ohne Spiegel) und 1,67 Meter hoch ist. Der Radstand beträgt 2,79 Meter, der Wendekreis 11,9 Meter. Der hier gefahrene Fünfsitzer wiegt 1.769 Kilogramm und dar bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,3 Tonnen um die 530 Kilogramm zuladen. Für den Antrieb sorgt ein Zweiliter-TSI mit vier Zylindern und einer Leistung von 180 kW (245 PS). Das Höchsttempo wird mit 228 Kilometern pro Stunde angegeben. Der Sprint aus dem Stand auf 100 erfolgt in 6,2 Sekunden. Der WLTP-Verbrauch liegt laut Seat bei 9,2 Litern.Die Kraftübertragung auf beide Achsen erfolgt über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Bei den Alurädern besteht die Auswahl zwischen 19 oder 20 Zoll, bei den Reifen entsprechend 255/45 R19 oder 255/40 R20. Das Kofferraumvolumen beträgt 760 Liter, kann bei umgeklappten hinteren Lehnen bis auf 1.775 Liter erweitert werden. Die Ladekante ist 73 Zentimeter hoch.
Die Türöffnungen sind extrem großzügig geschnitten, so dass schon mal ein bequemes Ein- und Aussteigen möglich ist. Unterstützt wird das durch die aufgrund der Fahrzeugbart angenehmen Einstiegshöhe. Dieser erste positive Eindruck bestätigt sich mit Blick auf das hochwertig wirkende Material. Die Innenseiten der Türen sind mit einem Materialmix aus Stoff, harten – aber dennoch schicken – sowie weichen Kunststoffflächen bestückt. Die Passagiere haben jede Menge Platz. Das gilt vor allem auch für die Mitfahrer auf der Rückbank. Kopf- und Beinfreiheit sind selbst für Personen mit einer Körpergröße von 1,90 Metern bestens. Das in diesem Fall verbaute riesige Glasschiebedach lässt viel Licht ins Passagierabteil. Das unterstreicht das ohnehin gute Raumgefühl.
Die vorderen Sportsitze mit integrierten Kopfstützen sind nicht nur bequem auf der langen Reise, sondern bieten zudem guten Seitenhalt. Da die Sitzfläche ziemlich waagerecht ausgelegt ist, können Fahrer und Beifahrer eine aufrechte und damit ergonomisch günstige Sitzhaltung einstellen. Auf der Fahrerseite ist das elektrisch, auf der Beifahrerseite manuell machbar. Das gilt auch für die Lordosestütze. Bezogen sind die Sitze mit Stoff, haben eine sportliche Steppung und abgesetzte Nähte. Die Armlehnen in den Türen sind in einer angepassten Höhe und weich gepolstert. Die Auflage in der Mittelkonsole ist sehr kurz, aber in der Höhe verstellbar. Apropos Mittelkonsole. Die seitliche Begrenzung zum Fußraum ist zwar nicht weich gepolstert, aber so weit in Richtung Innenraum gezogen, dass das Knie problemlos angelehnt werden kann.
Die Bedienelemente im unten leicht abgeflachten Multifunktionslenkrad sind mit dem jeweiligen Daumen gut zu erreichen. Auf der linken Seite gibt es eine Walze für die Lautstärkeregelung sowie die Tasten für den Tempomat. Rechts lassen sich die Ansichten des Displays, die jeweiligen Menüs, die Sprachbedienung und die Lenkradheizung anwählen. Vor dem Fahrer liegt das 10,25 Zoll große digitale Cockpit, das alle wesentlichen Informationen bietet. Mittig auf dem Armaturenträger ist ein 9,2 Zoll großer Touchscreen mit Navi und Online-Infotainment-Funktion angesiedelt. Die wichtigsten Funktionen wie Navigation, Radio, Telefon lassen sich über Kacheln bedienen. Die Lautstärke lässt sich hier ebenfalls per Touch verändern, ein separater Drehknopf ist nicht vorhanden. Unterhalb des Bildschirms, abgetrennt durch Lüftungsschlitze, liegt die Bedieneinheit für Klimaanlage, Belüftung und Sitzheizung. Temperaturverstellungen sind allerdings lediglich über einen Slider möglich. Das Telefon lässt sich in der Ladeschale darunter laden. Außerdem sind in diesem Fach noch zwei USB-C-Anschlüsse sowie eine 12-V-Steckdose platziert.
Wirklich großzügig bemessen sind die Fächer in den Türen. Da können sogar zwei Einliter-Flaschen hintereinander verstaut werden. Und dann ist immer noch ausreichend Platz für die Warnweste und den Eiskratzer. In der Mittelkonsole ist unter der Armlehne ein vor allem tiefes Fach, davor gibt es Raum für zwei Becherhalter. Das Kofferraumvolumen ist über jede Kritik erhaben. Auf einer topfebenen Fläche stehen schon bei voller Besetzung aller Sitzplätze 760 Liter Stauraum zur Verfügung. Werden die hinteren, im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel geteilten Lehnen vorgeklappt, das funktioniert per Hebel im Kofferraum oder über Zugschlaufen an den Sitzen, erhöht sich das Volumen auf bis zu 1.920 Liter. Die Ladelänge beträgt fast zwei Meter.
Wenn’s um Leistung geht, muss sich der Tarraco 2.0 TSI mit seinem 180 kW (245 PS) wahrlich nicht verstecken. Ob voll beladen oder nur mit einer Person besetzt – der Motor ist jederzeit voll auf der Höhe und arbeitet selbst dann noch erfreulich leise, wenn der rechte Fuß das Gaspedal durchdrückt. Das allerdings sollte beim Blick auf Verbrauch und damit Geldbeutel nicht allzu häufig erfolgen. Solange sich die Tachonadel unterhalb der Marke von 160 befindet, hält sich der Durst der Maschine mit knapp unter zehn Litern in Grenzen. Ein Wert, der für ein Auto dieser Größenordnung mit so viel Leistung durchaus in Ordnung ist. Wer’s aber eiliger hat, der muss mit deutlich höheren Verbrauchswerten mindestens zwischen zwölf und 13 Litern rechnen. Die Übertragung der Kraft auf die beiden Achsen erfolgt über ein bestens abgestimmtes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Wechsel der Fahrstufen ist so gut wie gar nicht zu spüren, die Maschine hängt immer gut am Gas.
Wie bei einem SUV nicht anders zu erwarten haben die Techniker Federung und Dämpfung in erster Linie auf Komfort ausgelegt. So meistert der Tarraco selbst wirklich schlechte Fahrbahnstücke, ohne dass die Passagiere mit Stößen oder Schlagen malträtiert werden. Der Wagen gleitet sanft über den unebenen Belag hinweg. Dessen ungeachtet lässt sich das SUV aber auch recht flott um die Ecken bewegen. Grund dafür ist die Möglichkeit, mit dem Drehrad auf der Mittelkonsole unterschiedliche Fahrmodi zu wählen. Außer Eco und dem Normalmodus sind das Sport, Gelände oder Schnee sowie eine individuelle Abstimmung. So lassen sich beispielsweise Lenkung und Dämpfer so verändern, dass das Fahrverhalten etwas knackiger, direkter ist.
Zur Serienausstattung des Tarraco FR mit diesem Antrieb zählen unter anderem ein Audiosystem mit einem 8,25 Zoll großen Farb-Touch-Screen elektrisch einstell-, anklapp- und beheizbare Außenspiegel, automatische Distanzregelung ACC bis Tempo 210, Bluetooth-Schnittstelle mit integrierter Freisprechanlage und Audio-Streaming, Fensterheber vorne und hinten elektrisch, mit Einklemmschutz und One-Touch-Funktion, Tempomat, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, Spurhalteassistent, zwei USB-C-Schnittstellen, volldigitales Kombiinstrument mit 10,25″-TFT-Display, 19-Zoll-Aluräder mit 255/45er-Reifen, Fahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory-Funktion, Sportpedalerie in Aluminiumoptik sowie Sportsitze mit integrierter Kopfstütze vorn. Das alles gibt es zu einem Preis von 48.740 Euro. Für das Angebot an Qualität, Platz und Leistung ein durchaus attraktives Preis-Wert-Verhältnis.
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