Wie es sich für ein Jubiläum gehört ist der Tisch festlich gedeckt. Zum 25. Geburtstag des Boxsters hat Porsche dem Roadster das Vierliter-Sechszylinder-Triebwerk mit 400 PS und eine umfangreiche Serienausstattung spendiert. Der Grundpreis für das Sondermodell klettert so auf 94.986 Euro.
So ein Vierliter-Sauger entwickelt schon eine beeindruckende Geräuschkulisse. Der Sound verursacht bei Personen mit Benzin im Blut nach wie vor ein gewisses Hochgefühl. Das wird aufgrund der variablen Sauganlage mit zwei schaltbaren Resonanzklappen sowie der zweiflutigen Sportabgasanlage noch verstärkt.
Doch natürlich ist der Klangteppich des Sechszylinder-Boxer-Motors nicht alles. Die Kraftentfaltung des Aggregats ist echt beeindruckend. Mit dem hier eingesetzten Doppelkupplungsgetriebe (PDK/Aufpreis 3.255 Euro im Vergleich zur Sechsgang-Schaltung) entwickelt die Maschine 430 Newtonmeter und beschleunigt den gerade einmal 1.480 Kilogramm schweren Wagen in weniger als fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Das serienmäßige Sport Chrono-Paket passt die Schaltcharakteristik des PDK über vier unterschiedliche Fahrprogramme an. Im Sport-Modus arbeitet es mit schnelleren Gangwechseln, schaltet mit automatischen Zwischengasstößen früher zurück und unterstützt eine optimale Beschleunigung mit späteren Schaltpunkten. Der noch konsequenter ausgelegte Sport Plus-Modus setzt auf maximale Performance und schöpft die Drehzahlreserven des Sechszylinder-Boxer-Saugmotors komplett aus. In diesem Fahrprogramm ist auch die Launch Control-Funktion hinterlegt, die einen automatisierten Rennstart aktiviert. Der – wie im 911- zentral im Mode-Schalter platzierte Sport Response Button schaltet das Ansprechverhalten von Motor und Getriebe unabhängig vom aktuellen Fahrmodus für 20 Sekunden auf maximale Performance. Die vom Rennsport inspirierte Funktion unterstützt spontane Überholvorgänge.
Das Fahrwerk hat Porsche mit einem dynamischen Getriebelager, einem elektronisch geregelten Dämpfungssystem mit zwei manuell ansteuerbaren Kennfeldern inklusive einer um zehn Millimeter tiefergelegten Karosserie, einer mechanischen Hinterachs-Quersperre komplett auf das Leistungspotenzial abgestimmt. Ebenso die Bremsanlage mit groß dimensionierten, gelochten Graugusscheiben. Wer also mag, kann es mit dem Boxster mächtig fliegen lassen. Motor und Fahrwerk bestehen jeden Hochgeschwindigkeitstest, der Roadster hängt klasse am Gas und wieselt auch dank der sehr direkt reagierenden Lenkung überaus agil um die Ecken.
Aber ganz ehrlich: So ein Boxster ist trotz aller Kraftreserven kein Rennwagen. Mit diesem Auto ist cruisen angesagt. Und das möglichst bei schönem Wetter mit geöffnetem Dach. Das Stoffverdeck mit einer beheizbaren Festglas-Heckscheibe lässt sich elektrisch öffnen oder schließen – und das bis etwa Tempo 50. Oder mit der Funkfernbedienung bequem vom Kaffeehausstuhl aus, bevor sich Frau oder Mann ans Steuer setzt. Doch nicht nur das vollautomatische Aufklappen des roten Stoffdachs – passt sehr schön zum Silbermetallic der Karosserie – ist ein Blickfang. Die besonders lackierten seitlichen Lufteinlässe, die speziellen 25-Jahre-Aluräder, 20 Zoll, zweifarbig mit Speichen und 235/35er Reifen vorn sowie 265/35er Walzen hinten sowie Radnabenabedeckungen mit farbigen Porsche-Wappen fallen ebenfalls sofort ins Auge. Innen hat Porsche dem Jubiläumsmodell unter anderem vollelektrisch verstellbare 14-Wege-Sportsitze mit bordeauxroten Lederbezügen, eine umfangreiche Lederausstattung, ein GT-Sportlenkrad und jede Menge Applikationen aus gebürstetem Aluminium spendiert. Voll-LED-Scheinwerfer und Klimaanlage sind ebenfalls serienmäßig an Bord. Wer es gern noch schicker oder komfortabler und damit individueller hätte, der hat gegen entsprechenden Aufpreis dazu viele Möglichkeiten. Dass dabei jedoch beispielsweise ein Parkassistent inklusive Rückfahrkamera (655 Euro), eine Zweizonen-Klimaautomatik (762 Euro),
Sitzheizung (417 Euro), Sitzbelüftung (928 Euro), elektrisch anklappbare Außenspiegel (298 Euro), Fußmatten (107 Euro), eine Smartphone-Ablage (476 Euro) und Apple-CarPlay (298 Euro), wirklich extra und dazu zu ziemlich stolzen Preisen berechnet werden müssen, ist zumindest fraglich. Am Fahrvergnügen und dem optisch überaus gelungenen Auftritt des 25 Jahre Porsche Boxster ändert das aber tatsächlich nichts.
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