Kategorien: Porsche

Neues Einstiegsmodell des Porsche Taycan

 

Basisversion mit Heckantrieb

Porsche bietet den Taycan jetzt auch mit reinem Heckantrieb an. Anders als bei Taycan Turbo S, Taycan Turbo und Taycan 4S ist bei der schlicht Taycan genannten vollelektrischen Sportlimousine lediglich eine E-Maschine verbaut.

Von Wolfgang Schäffer

Der Porsche Taycan (http://(www.porsche.de) mit dem Heckantrieb ist mit zwei Batteriegrößen im Angebot. Mit der serienmäßigen Performance-Batterie leistet die vollelektrische Sportlimousine 300 kW, was 408 PS entspricht. Wer sich für den Performance-Plus-Akku entscheidet hat 350 PS (476 PS) zur Verfügung. Die Werte gelten für die Overboost-Leistung bei Launch Control. Die Nennleistung liegt bei 240 kW (326 PS) beziehungsweise 280 kW (380 PS), das Drehmoment bei 345 oder 357 Newtonmetern. Das kompakte Antriebsmodul umfasst eine permanent erregte Synchronmaschine an der Hinterachse, ein Zweigang-Getriebe sowie einen Pulswechselrichter. Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 absolviert der Taycan mit Heckantrieb in beiden Fällen in 5,4 Sekunden, 17,6 beziehungsweise 16,5 Sekunden dauert es, bis die Tachonadel bei der Marke 200 angekommen ist. Die Spitzengeschwindigkeit liegt jeweils bei 230 Kilometern pro Stunde. Leistungen und Daten dieser Art stehen – vielleicht mit Ausnahme der Höchstgeschwindigkeit – nicht nur einem elektrisch angetriebenen Sportwagen gut zu Gesicht.

Die Performance-Batterie des Taycan hat einen Brutto-Energiegehalt von 79,2 kWh, bei der optionalen Performance-Batterie Plus sind es 93,4 kWh. Eine geringere Anzahl an Zellmodulen der Performance-Batterie kommt dem Gewicht zugute. Sie wiegt 76 Kilogramm weniger als die Performance-Batterie Plus. Die maximale Ladeleistung liegt bei bis zu 225 kW (Performance-Batterie) beziehungsweise bis zu 270 kW (Performance-Batterie Plus). Somit können beide Batterien in 22 Minuten und 30 Sekunden von fünf auf 80 Prozent geladen werden. Etwas mehr als fünf Minuten dauert es, bis Strom für weitere 100 Kilometer an Bord ist. Zu Hause können Taycan-Fahrer ihr Fahrzeug serienmäßig mit bis zu elf kW mit Wechselstrom (AC) aufladen. Neu als Sonderausstattung ist ein On-Board-Ladegerät mit 22 kW. Damit lässt sich die Batterie etwa doppelt so schnell aufladen wie mit dem serienmäßigen Elf-kW-Wechselstrom-Ladegerät. Die Plug & Charge-Funktion erlaubt bequemes Laden und Bezahlen ohne Karte oder App: Sobald das Ladekabel eingesteckt ist, kommuniziert der Taycan verschlüsselt mit der Plug & Charge-fähigen Ladestation. In der Folge startet der Ladevorgang automatisch. Gleiches gilt für die Bezahlung. Eine Steuerung des Ladevorgangs unterwegs im Hinblick auf schnelles Laden ermöglicht der Porsche Charging Planner. Sobald die Routenführung des Fahrzeugs aktiv ist, hilft das System, auch auf langen Strecken entspannt und ohne unnötigen Zeitverlust zu reisen.

Zunächst berechnet die Navigation unter Berücksichtigung von Echtzeit-Verkehrsinformationen die schnellste oder kürzeste Route. Zudem lässt sich ein gewünschter Ladestatus am Ziel eingeben. Liegt der berechnete Ladestatus unter diesem Zielwert, plant der Charging Planner Ladestopps ein, um am Zielort über die gewünschte Reichweite zu verfügen. Weder die schnelle Ladezeit noch den Bezahlvorgang konnten wir testen, da aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse eine ausgiebige Fahrt nicht möglich war. Der Verbrauch während der etwas mehr als 50 Kilometer langen Strecke mit einigen schnellen Zwischensprints lag bei 29,6 kWh für den Taycan mit der Performance Plus Batterie. Aufgrund der Temperaturen ein guter Wert. Schließlich gibt Porsche für die Performance-Batterie 28 und für die Plus-Version 28,7 kWh an.

Der Unterschied zwischen dem Taycan mit reinem Heckantrieb und den Allradversionen ist schon deutlich spürbar. Vor allem auf nasser oder feuchter Fahrbahn muss der rechte Fuß beim Beschleunigen aus Kurven mit einer gewissen Vorsicht eingesetzt werden. Das gilt vor allem dann, wenn die Räder, serienmäßig 19 Zoll mit Reifen der Größe 245/45 R 20 vorne und 285/40 R 20 hinten, noch leicht eingeschlagen sind. Bei zu rasanter Beschleunigung muss auf das Ausbrechen des Hecks reagiert werden. Bei der Geradeausfahrt allerdings geht es ohne das geringste Problem selbst mit vollem Speed nur noch nach vorne. Generell ist das Fahrwerk natürlich wie bei Porsche üblich sportlich agil abgestimmt, ohne aber den notwendigen Komfort zu vernachlässigen. Vorne setzt Porsche eine Doppelquerlenker-Achse mit geschmiedeten Aluminium-Querlenkern ein. An der Hinterachse übernimmt eine Mehrlenker-Achse mit geschmiedeten oberen Aluminium-Querlenkern die Radführung. Die elektronische Schwingungsdämpferregelung Porsche Active Suspension Management (PASM) ist serienmäßig an Bord. Für entsprechende Verzögerung sorgt eine Graugußbremsanlage mit Scheiben im Durchmesser von 360 Millimetern vorne und 358 Millimetern hinten.

Der Taycan mit Heckantrieb steht ab 83.520 Euro in der Preisliste. Das sind fast genau 23.000 Euro weniger als der Taycan S. Dennoch übertrifft er damit die steuerliche Förderungsgrenze für E-Autos. LED-Hauptscheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multifunktions-Sportlenkrad, Teillederausstattung sowie achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitzen sind wie das Porsche Communication Management (PCM) inklusive Online-Navigation und Porsche Charging Planner (PCP), Handyvorbereitung, Audio-Schnittstellen und Sprachbedienung im Preis inbegriffen. Serienmäßig verbaut Porsche im Modelljahr 2021 zudem ein Digital Radio. Das werksseitig installierte Sound Package Plus umfasst zehn Lautsprecher. Die Gesamtleistung beträgt 150 Watt. Auch im Bereich Konnektivität wurde der Serienumfang erweitert. So lassen sich Apple Podcasts jetzt als eigene Medienquelle wählen. Generell zählen zum Lieferumfang Bremsassistent samt vorausschauendem Radfahrer- und Fußgängerschutz, Anhaltewegsverkürzung, ein Tempomat mit Speedlimiter, Parkassistent vorne und hinten, Spurhalteassistent mit Verkehrszeichenerkennung und Kurvenhinweis. Das kann sich schon sehen lassen, solle bei dem Preis aber auch selbstverständlich sein. Gegen Aufpreis ist so gut wie alles zu haben, was derzeit auf dem Markt angeboten wird.

Wer echtes Sportwagenfeeling haben möchte, der ist mit der Basisversion des Taycan und dessen Heckantrieb bestens bedient. Die Leistung reicht für richtig gute Beschleunigung und Durchzug. Und Höchstgeschwindigkeiten werden mit E-Autos ohnehin eher selten gefahren.

 

 

 

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

Neuste Beiträge

Kia EV3

Der kleine Bruder Mit dem EV3 bietet Kia jetzt ein rein elektrisch angetriebenes SUV in…

11. November 2024

Kia EV6 GT

Alltags-Sportler Fahrspaß in Reinkultur, dazu eine hohe Alltagstauglichkeit – leider aber auch Verbrauchswerte, die es…

5. November 2024

Kia EV9

Elektro-Flaggschiff Platz ohne Ende. Schnelles Laden und eine ordentliche Reichweite. Der EV9 steht an der…

21. Oktober 2024

Porsche Macan

Erstmals mit Heckantrieb Porsche erweitert die Baureihe des elektrischen Macan um zwei weitere auf jetzt…

21. Oktober 2024

Cupra Terramar

Lediglich elektrifiziert Die Cupra-DNA ist unverkennbar. Auch dem Terramar, neuestes Modell der spanischen Seat-Tochter, haben…

6. September 2024

Peugeot E5008

Elektro-Löwe Der Peugeot 5008 fährt jetzt auch rein elektrisch. Für das siebensitzige SUV stehen drei…

6. September 2024