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Neuer Mitsubishi ASX

Breit aufgestellt

Mitsubishi präsentiert den Nachfolger des ASX. Und der zwischen Space Star und Eclipse Cross angesiedelte Neuling wird unter anderem auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb angeboten.

Von Wolfgang Schäffer

Der neue ASX ist breit aufgestellt. Die Motorenpalette umfasst einen Einliter-Benziner mit 67 kW (91 PS), einen 1,3-Liter Turbo-Benziner als Mildhybrid mit wahlweise 103 kW (140 PS) oder 116 PS (158 PS), einen Vollhybrid und eben einen Plug-in-Hybrid. Zu den technischen Daten der beiden letztgenannten Systeme später mehr. Wir beschränken uns auch bei den Fahreindrücken vor auf diese beiden Versionen. Den Erwartungen zufolge liegt der Verkaufsanteil für den Plug-in-Hybrid bei lediglich zehn Prozent, dem Vollhybrid werden dagegen 40 Prozent zugetraut.

Der ASX ist ein wichtiges Modell für Mitsubishi

Bis zu seinem Produktionsstop 2019 war der ASX ein extrem wichtiges Modell für Mitsubishi. Zwischen 2010 und 2019 wurden in Europa 380.000 Fahrzeuge dieser Baureihe verkauft, 100.000 davon in Deutschland. Aufgrund der seit 2016 bestehende Partnerschaft mit der Allianz von Renault und Nissan kann Mitsubishi jetzt einen Nachfolger für den ASX präsentieren, die bestehende Lücke im weiterhin wachsenden SUV-B-Segment wieder schließen. Schließlich basiert der neue ASX auf der CMF-B-Plattform der Allianz, auf der auch der baugleiche Renault Captur steht. Vom Band laufen beide Modelle im Renault-Werk Valladolid in Spanien.

Optisch sind Mitsubishi ASX und Renault Capture fast identisch

Optisch unterscheidet sich der Mitsubishi ASX kaum vom Renault Captur. Einzig das Gesicht mit dem „Dynamic Shield“ und dem Mitsubishi Drei-Diamanten-Logo ist anders gezeichnet. Eine fließende Silhouette mit breiten, hohen Schultern trägt zur sportliche Linienführung bei. Front- und Rückleuchten sind mit LED-Technik ausgestattet. So wie das Renault-Pendant misst der neue Mitsubishi ASX in der Länge 4,23 Meter, in der Breite 1,80 Meter (mit Außenspiegeln zwei Meter), in der Höhe 1,57 Meter und hat einen Radstand von 2,64 Metern.

Der Innenraum mit erhöhten Sitzpositionen für alle Passagiere bietet ein mehr als ordentliches Platzangebot. Das gilt für die Rückbank ebenso wie für den Kofferraum. Der hat ein Volumen von 332 Litern und kann um 69 Liter vergrößert werden, wenn die im ganzen verschiebbare Rückbank nach vorne gerückt wird. Werden die asymmetrisch geteilten hinteren Lehnen umgeklappt, stehen 1.275 Liter zur Verfügung. Auf die Waage bringt der ASX 1.320 Kilogramm und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 1.799 Kilogramm. Die Anhängelast liegt bei 1,2 Tonnen (gebremst), die Stützlast bei 75 Kilogramm. Je nach Motorisierung ändern sich Gewicht und Anhängelast. Generell stehen für den ASX 17- oder 18-Zoll-Räder zu Wahl.

Vollhybrid und Plug-in-Hybrid für den ASX

Die neue Generation des ASX ist das erste Mitsubishi Modell in Europa mit einem Vollhybrid-Antriebsstrang (HEV). Dieser kombiniert einen 1,6-Liter-Benzinmotor mit zwei Elektromotoren (15 kW/20 PS und 36 kW/49 PS) und einem automatischen Multi-Mode-Getriebe. Die Systemleistung beträgt 105 kW/143 PS. Der Start dieser Version erfolgt generell elektrisch. Je nach Energiebedarf, Leistungsabgabe, Ladestand des Akkus und aktiviertem Fahrprogramm ermöglicht das System den Betrieb im vollelektrischen Modus sowie im seriellen und parallelen Hybridmodus. Beim seriellen Hybrid treibt der Verbrennungsmotor den Generator an, der wiederum den elektrischen Fahrmotor mit Energie versorgt und den Akku lädt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Ladestand der Batterie nicht mehr für das vollelektrische Fahren ausreicht. Im Parallelhybridbetrieb wirken Elektromotoren und Verbrennungsmotor zugleich auf den Antriebsstrang, etwa beim starken Beschleunigen.

Das wirkt sich vor allem auf den Verbrauch aus. Denn bei einer durchaus flotten Fahrt über extrem kurvenreiches und bergiges Terrain zeigte der Bordcomputer lediglich 5,2 Liter als Durchschnittswert für die 100-Kilometer-Distanz an. Der WLTP-Wert liegt bei 4,6 Litern. Einen nicht ganz so guten Eindruck indessen hinterlässt das so genannte Multi-Mode-Automatikgetriebe, das ein wenig an die Wirkungsweise eines CVT-Getriebes erinnert. Vor allem beim starken Beschleunigen heult der Motor auf, ehe es tatsächlich mit dann aber spürbarer Kraft nach vorne geht.

An der Spitze der Angebotspalette steht der Plug-in-Hybrid. Das System besteht aus einem 1,6-Liter-Benzinmotor in Kombination mit zwei Elektromotoren und einem Akku, der eine Kapazität von 10,5 kWh (9,8 kWh netto) hat, sowie dem bereits beschriebenen Automatikgetriebe. Die Lithium-Ionen-Batterie kann mit einer Ladeleistung von bis zu 3,6 kW aufgeladen werden. Die rein elektrische Reichweite wird mit bis zu 49 Kilometern, für den Stadtverkehr mit bis zu 63 Kilometern angegeben. Mit der Kraft der E-Maschinen ist eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Kilometer pro Stunde möglich. In der Spitze klettert die Tachonadel auf etwas mehr als die Marke 170. Beim schnellen Antritt beispielsweise für Überholmanöver verhält sich der Plug-in-Hybrid so wie der Vollhybrid. Dafür fährt diese Variante auf den ersten Kilometern lautlos dahin, wenn das Gaspedal nicht allzu stark gegen das Bodenblech gedrückt wird. Die laut WLTP-Norm angegebenen 1,3-Liter als Verbrauch für die 100 Kilometer sind wie immer bei Plug-in-Hybriden lediglich ein Vergleichswert und haben mit dem Verbrauch im Alltag rein gar nichts zu tun. Nach der Fahrt über knapp 150 Kilometer mit erneut vielen Steigungsstrecken und Serpentinen lag der Verbrauch trotz der Abfahrt mit voll geladenem Akku mit 5,1 Litern nur unwesentlich unter dem des Vollhybriden.

Fahrwerk des ASX auf Komfort getrimmt

Die genannten Kurven nimmt der ASX sehr gelassen. Zwar ist die Abstimmung des Fahrwerks klar auf Komfort ausgelegt und auch die Lenkung könnte für sportliche Fahrmanöver etwas direkter reagierten – doch letztlich folgt der Wagen brav den Anweisungen von Frau oder Mann am Steuer. Die zum Teil ziemlich ramponierten Straßenabschnitte bereiten dem Mitsubishi und dessen Insassen ebenfalls kaum Probleme. Schläge und Stöße werden ordentlich weggefiltert. Das verbaute Multi-Sense-System ermöglicht es, das Lenkverhalten, die dynamische Fahrwerkskontrolle und die Traktionskontrolle individuell anzupassen.

Drei Fahrmodi stehen im ASX zur Wahl

Drei Fahrmodi können gewählt werden: Eco ist auf maximale Effizienz ausgerichtet, Sport steht für maximale Traktion und Anpassung der dynamischen Fahrwerkskontrolle und des Lenkverhaltens für mehr Fahrspaß und My Sense ermöglicht es, Fahrerlebnis und Innenraumbeleuchtung zu personalisieren. Für den Plug-in-Hybrid gib t es noch zusätzlich den Modus Pure für rein elektrisches Fahren. Außerdem haben Voll- und Plug-in-Hybrid in der Mittelkonsole noch eine Taste B, um die Rekuperation, also die Energierückgewinnung noch zu verstärken.

Angeboten wird der ASX in den drei Ausstattungsversionen Basis, Plus und Top. Mit Ausnahme der Einstiegsvariante ist das schlüssellose Smart-Key-Zugangssystems serienmäßig. Im Innenraum stehen je nach Ausstattungslinie Stoff-, Kunstleder- und Lederausführungen sowie Klimaautomatik, beheizbare Sitze und Lenkrad zur Wahl oder sind serienmäßig vorhanden. Das mittig angebrachte Smartphone Link Display Audio (SDA) dient als Hauptschnittstelle zwischen dem Fahrer, den Fahrzeugsystemen und dem Infotainment. Das SDA ist serienmäßig im Sieben-Zoll-Querformat und im 9,3-Zoll-Hochformat mit kabelloser Smartphone-Anbindung (Apple CarPlay und Android Auto) erhältlich. In den Top-Ausstattungen ist zusätzlich das Bose-Premium Sound-System verfügbar. Höhere Ausstattungsniveaus beinhalten eine integrierte 3D-Navigation. Für den neuen ASX bietet Mitsubishi drei unterschiedliche Kombi-Instrumente an. Im Einstiegsmodell ist es ein analoger 4,2-Zoll-Bildschirm, Zudem gibt es ein konfigurierbares digitales Kombi-Instrument mit Sieben-Zoll-Bildschirm und das vollständig personalisierbare 10,25-Zoll-Digital-Fahrerdisplay, das auch die Navigationsanweisungen wiedergibt.

Den ASX gibt es nicht zum Schnäppchenpreis

Serienmäßig rollt der ASX mit einer Vielzahl von passiven Sicherheitssystemen vom Band. Dazu zählen unter andrem Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, zwei Kopfairbags auf jeder Seite, Sicherheitsgurte mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern, Anti-Schleudertrauma-Kopfstützen und ISOFIX-Kindersitzbefestigungen.

Zu den Assistenzsystemen zählen ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat, Einparkhilfen und eine Rückfahrkamera.

Mitsubishi gibt eine Herstellergarantie von fünf Jahren oder 100.000 Kilometer sowie acht Jahre oder 160.000 Kilometer auf den Akku. Der Einstiegspreis für den Basisbenziner beträgt 24.690 Euro. Der Vollhybrid startet bei 30.990 Euro, der Plug-in-Hybrid bei 39.390 Euro. Schnäppchenpreise sind das nicht.

 

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Wolfgang Schäffer

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