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Land Rover Defender

Die Ikone neu konzipiert

Von Wolfgang Schäffer

Mehr als 70 Jahre nach seinem Debüt am 30. April 1948 rollt jetzt die zweite – ja, tatsächlich erst die zweite – Generation des Land Rover Defender (www.landrover.de) zu den Händlern.

Defender  – dieser Name verpflichtet. Schließlich hat sich die britische Allradlegende im Laufe der vergangenen 70 Jahre den Ruf eines äußerst robusten und für schwierigste Einsatzgebiete konzipierten Fahrzeugs erworben. Mehr als zwei Millionen Einheiten des Defender und seiner Vorgänger Land Rover Serien I bis III wurden bisher gebaut und waren in den entlegensten Teilen der Welt unterwegs.

Robuste und außergewöhnliche Herausforderungen dieser Art sollte die Neuauflage der Ikone wohl locker bewältigen können. Die Entwickler jedenfalls versprechen, dass der neue Defender das Erbe seiner Vorgänger mit neuen Dimensionen an Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten verknüpft. Und das in Zukunft ohne den robusten Leiterrahmen.

Die selbsttragende Karosserie basiert auf einem extrem leichten Aluminium-Monocoque und ist laut Hersteller die steifste Karosseriestruktur, die jemals bei Land Rover in Serie gegangen ist. Im Gelände trumpft die Neuauflage damit wie bisher ganz groß auf. Das zweistufige Verteilergetriebe des selbstverständlich mit permanentem Allradantrieb ausgerüsteten Fahrzeugs garantiert im Zusammenspiel mit dem sperrbaren Mittendifferenzial das Vorwärtskommen auch unter schwierigen Verhältnissen. Als Option wird ein aktives Hinterachs-Sperrdifferenzial angeboten. Dank elektronischer Bergabfahrhilfe, diverser Offroad-Fahrprogramme, vieler elektrischer Helfer und einem 360-Grad-Kamerasystem, das selbst den Blick unters Auto ermöglicht, wird das Offroad-Fahren selbst für Ungeübte einfach. Aufgrund der neuen Karosseriearchitektur steht eine maximale Bodenfreiheit von 291 Millimetern zur Verfügung. So kann der viertürige Defender 110 (Preise ab 55.600 Euro) bei Offroad-Höhe mit diesen Daten aufwarten: vorderer Böschungswinkel 38 Grad, Rampenwinkel 28 Grad und hinterer Böschungswinkel 40 Grad. Hinzu kommt eine maximale Wattiefe von 900 Millimetern. Da müssen schon wirklich mächtige Hindernisse auftauchen, um das Vorankommen zu stoppen.

Während die überragenden Offroad-Eigenschaften keine wirkliche Überraschung sind, sieht das beim Komfort auf glattem Untergrund absolut anders aus. Auf diesem Terrain mutiert der Defender vom eher schwerfälligen Arbeiter zum komfortablen Luxus-SUV. Sanft und leise gleitet die Variante 110 mit serienmäßiger Luftfederung dahin. Nein, sportliche Ambitionen legt der immerhin fünf Meter lange und zwei Meter breite Offroader dabei nicht an den Tag. Doch selbst in flott gefahrenen Kurven bleibt das mächtige Gefährt brav und stabil in der Spur.

Das Motorenprogramm umfasst zunächst vier Varianten. Der Zweiliter-Vierzylinder-Diesel ist wahlweise mit 200 oder 240 PS zu haben. Auf der Benzinerseite gibt es einen Vierzylindern mit zwei Litern Hubraum und 300 PS sowie einen Dreiliter-Sechszylinder mit 400 PS. Für die Übertragung der Kraft sorgt generell eine Achtgangautomatik. Die Dieselmotoren werden mit einem Normverbrauch von 7,7 Litern, die Benziner mit 10,2 beziehungsweise 9,9 Liter (Sechszylinder) angegeben. Für Ende des Jahres ist ein Plug-in-Hybrid angekündigt. Dann soll zudem die zweitürige Version 90 (Länge 4,58 Meter) zu Preisen ab 49.700 Euro in den Handel kommen. Die bietet bis zu sechs Personen Platz.

Im zum Marktstart erhältlichen 110 können lassen sich außer dem Fahrer noch sieben Reisende unterbringen. Entweder ist ein dritte Sitzreihe im Kofferraum möglich oder ein praktischer Notsitz kann aus der Mittelkonsole zwischen Fahrer und Beifahrer hochgeklappt werden. Alle Insassen dürfen sich über hochwertige Materialien im Passagierabteil freuen. Laut Land Rover wurde dabei vor allem auch auf Alltagstauglichkeit und damit leichte Pflege geachtet. Im Cockpit ziehen modernes Infotainment, hochauflösende Bildschirme und Konnektivitäts-Funktionen wie Over-the-air-Updates ein.

Wie gehabt ist die Liste der Optionen für den mit vier unterschiedlichen Ausstattungspaketen lieferbaren Defender extrem umfangreich. So kann eine fernbedienbare Elektrowinde ebenso bestellt werden wie ein Dachzelt (bis zu 300 Kilogramm statische Dachlast), ausfahrbare wasserfeste Sonnensegel oder ein Stoff-Faltdach, das sich über das gesamte Dach erstreckt.

Apropos Dach: Das erstreckt sich in einer Höhe von 1,97 Metern über eine Karosserie, die durchaus geschichtsbewusst gestaltet wurde. Sowohl die Silhouette als auch die Proportionen erinnern an den alten Defender. Im Vergleich zu dessen Blechkleid mit Ecken und Kanten aber wirkt das Äußere der neugestalteten Ikone eher weichgespült. Das aber dürfte den Interessentenkreis für die britische Legende deutlich erweitern. Abenteuerlustige dürften sich vom neuen Defender ebenso angesprochen fühlen, wie Kunden, die einen komfortablen Lifestyle-SUV suchen

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Wolfgang Schäffer

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