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Kia EV3

Überzeugender Auftritt

Mit dem EV3 bietet Kia ein rein elektrisch angetriebenes SUV in der stark umkämpften Kompaktklasse an. Ein Umfeld, in dem sich der Wagen absolut behaupten kann.

Von Wolfgang Schäffer

Optisch ist der 4,30 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,56 Meter hohe Wagen mit seinem athletischen Auftritt sofort als kleiner Bruder des EV9 zu erkennen. Technisch lehnt sich der über die Vorderräder angetriebene Kompakte ebenfalls zum Teil an den großen Bruder an. Der EV3 basiert wie der EV9 auf der Elektroplattform E-GMP und verfügt über die vierte Generation der Kia-Batterietechnologie. Wer aber von Kia erwartet hat, dass nun auch im Volumensegment die 800-Volt-Technologie Einzug hält, der wird enttäuscht. Das bleibt EV6 und EV9 vorbehalten.

Reichweite und Verbrauch passen

Dessen ungeachtet hinterlässt der EV3, in diesem Fall mit der 81-kWh-Antriebsbatterie im Alltag einen wirklich überzeugenden Eindruck. Da ist zum einen der Verbrauch und damit verbunden die Reichweite. Die Fahrt von Bielefeld an die holländische Küste über eine Distanz von 260 Kilometern wurde mit einer bis auf 100 Prozent aufgeladenen Batterie nicht nur ohne Zwischenstopp an einer Ladesäule absolviert, sondern der Bordcomputer zeigte zudem eine mögliche Restreichweite von 120 Kilometern an. Und das bei keinesfalls sommerlichen Temperaturen. Das Thermometer zeigte maximal zehn Grad an. Ähnlich verlief die Rückfahrt.

Angepasstes Tempo

Zugegeben, auf den Autobahnen in den Niederlanden ist Tempo 100 vorgeschrieben und die 50 Kilometern über Land wurden ebenfalls mit maximal Tempo 70 zurückgelegt. Auf den knapp 140 Kilometern auf der deutschen Autobahn aber stand die Tachonadel – wenn erlaubt – häufig zwischen 130 und 140. Damit- und auch während der anderen Fahrten mit dem EV3 – zeigt sich der von Kia angegebene WLTP-Verbrauchswert von 19,5 kWh als absolut realistisch. Bei der gelassenen Fahrt über die Landstraße mit vielen Ortsdurchfahrten ist ein Verbrauch von um die 16 kWh leicht zu erreichen.

Laden mit bis zu 128 kW

Geladen werden kann der Kia EV3 mit diesem Akku an einer Schnellladesäule mit maximal 128 kW. 30 Minuten gibt Kia an, um den Akku von zehn auf 80 Prozent zu laden. Wir sind mit einer Restkapazität von 30 Prozent an die Station gekommen und waren nach knapp 20 Minuten mit einer auf 83 Prozent geladenen Batterie wieder unterwegs. Das ist absolut im Rahmen. Wird an der Wallbox geladen, erfolgt das über einen Elf-kW-Onboard-Lader.

E-Maschine leistet 150 kW

Angetrieben wird der kompakte Kia von einer 150 kW (204 PS) starken E-Maschine über die Vorderräder. Damit ist der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 7,5 Sekunden möglich. In der Spitze erreicht der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 170 Kilometern pro Stunde. Die haben wir tatsächlich einige Male erreicht. Allerdings schnellt dann der Verbrauch rasant in die Höhe. Zu erkennen ist bei flotter Fahrt allerdings auch, dass die Entwickler bei der Abstimmung des Fahrwerks gute Arbeit geleistet haben. Schnelle Kurvenpassagen meistert der EV3 absolut ohne Probleme. Noch mehr Lob aber ist dem Komfort zu zollen. Schlechte Fahrbahnabschnitte absolviert der Kia souverän, lässt Stöße oder Schläge kaum ins Passagierabteil vordringen.

Viel Platz im Innenraum

In dem gibt es jede Menge Platz. Der Radstand von 2,68 Metern ist mit dem des Kia Sportage identisch. So haben Mitreisende auf der Rückbank mit einer Körpergröße von 1,83 Metern selbst dann reichlich Beinfreiheit, wenn auf dem Platz am Steuer eine gleichgroße Person sitzt. Die vorderen Sitze sind bequem und geben guten Seitenhalt.

30-Zoll-Panoramadisplay

Vor dem Lenkrad – mit Schaltwippen, um die Stärke der Rekuperation in drei Stufen und i-Pedal-Modus zu verändern – zieht sich wie beim EV9 ein 30-Zoll-Panoramadissplay über den Armaturenträger bis über die Mittelkonsole. Direkt unter dem Display sind berührungsempfindliche Tasten unter anderem für Home, Map und Media in eine Leiste eingebettet. Es gibt eine Walze, um die Lautstärke zu regeln, sowie ein weiteres Tastenfeld, über das die Klimaautomatik zusätzlich bedient werden kann. Apple Car Play und Android Auto sind ebenso serienmäßig wie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung und USB-C-Anschlüsse.

Nachhaltige Materialien

Im Innenraum kommen eine Vielzahl ressourcenschonende Materialien zum Einsatz. Für das Armaturenbrett und die Türverkleidungen werden Recyclingmaterialien verwendet. Polyethylenterephthalat (PET) findet sich unter anderem in den Sitzen, dem Dachhimmel, den Türarmlehnen, den Zierelementen, den Fußmatten und der Gepäckablage.

Hohe Alltagstauglichkeit

Der Kofferraum fasst 460 Liter. Bei vorgeklappten hinteren Lehnen (ein Drittel zu zwei Drittel geteilt) sind es 1.250 Liter. Ladekabel lassen sich im 25 Liter großen Frunk verstauen. Das alles unterstreicht die Alltagstauglichkeit des Kia EV3.

Monolithisches Design

Beim Design haben sich die Gestalter deutlich an der monolithischen Form des EV9 orientiert. Die Front geht mit einem weichen Schwung in die vordere Haube über. Der wiederum haben die Designer oberhalb der fast quadratisch gezeichneten Radhäuser, die in diesem Fall 19 Zoll Rädern Platz bieten, scharfe Kanten verpasst. Die vertikalen Scheinwerfer liegen weit seitlich in den Oberflächen der Front und betonen so die Breite des Fahrzeugs.

Markante Frontpartie

In Verbindung mit den bogenförmig gestalteten Tagfahrlichtern gibt das dem Gesicht des EV3 einen markanten Ausdruck, der eben auch an den EV9 erinnert. Das gilt ebenso für die flächigen Flanken und das weit nach hinten gezogene und sanft abfallende Dach, das in einen mächtigen Spoiler übergeht. Das Heck spiegelt mit seiner Lichtsignatur ebenfalls die Kia-DNA wieder. Das führt in Verbindung mit der neuen Luftführung im vorderen Grill zu einem cW-Wert von 0,263. Zur guten Aerodynamik tragen zudem die versenkten Türgriffe sowie die in die C-Säulen integrierten – und dadurch kaum sichtbaren – Griffe der Fondtüren bei.

Mit großer Batterie ab 41.390 Euro

Schon die Basisversion des EV3 zum Preis von 41.390 Euro für die große Batterie ist werksseitig ordentlich ausgestattet. Unter anderem gibt es das Digitalcockpit und Navigation samt Kia Connect, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, die Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung, Parksensoren vorn und hinten, Batterievorheizsystem und Drei-Phasen-On-Board Charger sowie einen navigationsbasierten adaptiven Tempomaten, einen Autobahn- und Geschwindigkeitsassistenten, Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion sowie sieben Airbags. Auf das Fahrzeug inklusive Batterie gibt es eine Sieben-Jahre-Herstellergarantie (maximal 150.000 Kilometer).

Umfangreiche Aufpreisliste

Wie auch bei den anderen Vertretern in dieser Klasse wie Volvo EX30, Smart #1, Cupra Born und vor allem Skoda Elroq gibt es eine umfangreiche Aufpreisliste. Mit der lässt sich der Preis bei Bedarf locker um 10.000 in die Höhe treiben.

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

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