Der Sprung aufs E-Auto noch zu weit? Laden zu Hause nicht möglich? Exakt für diese
Kunden sieht Honda das e:HEV-Hybridsystem als ideale Lösung. Der neue ZR-V rollt mit diesem Antrieb an.
Mit dem neuen ZR-V füllt Honda eine Lücke im Portfolio, die es bisher eigentlich noch gar nicht gibt. Denn das neue SU ist extrem nah dran an den aktuellen Außenmaßen des CR-V. Da der aber in der nächsten Generation – kommt Ende des Jahres – um mehr als 20 Zentimeter in der Länge wachsen wird, stößt das Modell in die nächst höhere Klasse vor. Hier tummeln sich Autos wie der Audi Q7 oder der VW Touareg.
Der neue ZR-V hingegen soll dort auf Kundenfang gehen, wo die bisherigen CR-V-Käufer fündig geworden sind. Mit einer Höhe von 1,62 Metern, einer Breite von 1.84 Metern, einer Länge von 4.57 Metern und einem Radstand von 2.66 Metern fügt sich der ZR-V nahtlos in die aktuelle SUV-Reihe von Honda ein. Das neue Modell ist fünf Zentimeter breiter als der HR-V und sechs Zentimeter flacher als der CR-V.
Optisch passt sich der ZR-V quasi nahtlos in das inzwischen überaus vielfältige SUV-Angebot der Hersteller an. Im Klartext: Der Wagen fällt nicht auf – vorne ein wenig Ford Kuga, von schräg hinten Anleihen am Porsche Macan. Die beiden Ausstattungslinien des ZR-V sind auf Anhieb im Gesicht zu erkennen. Beim Advance wird der Grill von vertikalen Stäben dominiert, beim Sport kommt ein Wabendesign zum Einsatz. Zudem wirkt der Stoßfänger hier eine Spur markanter.
Die beiden unterschiedlichen Versionen werden im Innenraum ebenfalls deutlich. Die Ausstattungslinie Sport verfügt über eine digitale Siebenzoll-TFT-Instrumentenanzeige, die mit einem analogen Tachometer kombiniert ist. Im Advance hingegen kommt ein volldigitales 10,2-Zoll-Display zum Einsatz. Mittig auf dem Armaturenträger ist ein Neun-Zoll-Touchscreen platziert, der die wichtigsten Informationen wie Audio, Navigation, Uhrzeit und Fahrzeugstatus anzeigt. In einem Shortcut-Bereich können bis zu sechs Apps gespeichert werden, um sie über die Menüführung direkt aufrufen zu können.Tasten und Regler für Home, Zurück und Lautstärke wurden beibehalten. Das dient auf alle Fälle der Sicherheit.
Im Advance ist zudem ein neues Sechs-Zoll-Head-up-Display integriert. Das projiziert wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Navigationshinweise, Warnungen der Sicherheits-Systeme und eingehende Anrufe auf die Innenseite der Windschutzscheibe – ins direkte Blickfeld des Fahrers. Wichtig vor allem bei der Fahrt mit dem Nachwuchs sind die USB-Anschlüsse, um die entsprechenden Geräte mit Strom zu versorgen. Vorne und hinten gibt es beleuchtete Schnelllade-USB-A- und USB-C-Anschlüsse. Ein 15-Watt-Ladepad für Smartphones ist ebenfalls vorhanden. Bei den ersten Fahrten hinterließ das allerdings keinen guten Eindruck. Das Laden funktionierte tatsächlich nur ab und zu, wurde immer wieder unterbrochen. So etwas nervt.
Anders sieht es mit dem Platzangebot aus. Bein- und Kopffreiheit sind sowohl auf den vorderen Plätzen als auch auf der Rückbank schlichtweg gut. Die Türfächer sind ebenfalls erfreulich groß dimensioniert, so dass Flaschen locker hineinpassen. Das Kofferraumvolumen indessen beträgt magere 380 Liter, ist damit kleiner beispielsweise im Golf. Für eine Reise mit der vierköpfigen Familie muss da die Menge des Gepäcks schon gut geplant sein. Bei vorgeklappten hinteren Rückenlehnen stehen 1.312 Liter zur Verfügung. Wer einen Anhänger ziehen will, der darf das mit gebremsten 750 Kilogramm. Die Stützlast liegt bei 75 Kilogramm.
Nun aber zur Motorisierung des Honda ZR-V, der im Prinzip eine Kopie des Systems im neuen Civic ist. Der Zweiliter-Vierzylinder-Atkinson-Benziner leistet 105 kW (143 PS), der elektrische Motor für den Antrieb kann 135 kW (184 PS) beisteuern. Ein zweiter Elektromotor fungiert ausschließlich als Generator. Zum System gehört außerdem noch eine etwas mehr als 36 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Batterie mit 72 Zellen und einer Kapazität von 1,0 kWh.
Das hört sich nach wenig an. Doch im Fahrbetrieb zeigt sich, dass der Akku immer wieder mit Energie versorgt wird, so entweder rein elektrisches Fahrten möglich ist oder aber der Benziner beim Beschleunigen kraftvolle Unterstützung erhält. Das e:HEV System wechselt nahtlos und ohne Eingreifen von Frau oder Mann am Steuer zwischen Elektro-, Hybrid- und Motorantrieb.
In der Stadt fährt das Fahrzeug überwiegend rein elektrisch. Bei höherem Beschleunigungsbedarf wechselt der ZR-V automatisch auf den Hybridantrieb. Dabei werden die Vorderräder weiterhin über den Elektromotor angetrieben, während der Verbrennungsmotor die dafür benötigte elektrische Leistung erzeugt. Bei konstant hohen Geschwindigkeiten, wie auf der Autobahn, schaltet das System auf Motorantrieb um und wird direkt vom Benzinmotor angetrieben sowie bei Bedarf vom Elektromotor unterstützt.
Bei noch höherem Leistungsbedarf im Bereich der Höchstgeschwindigkeit wechselt das System zurück in den Hybridantrieb, um die volle Leistung des Elektromotors freizusetzen. In allen Betriebsmodi wird die Brems- und Verzögerungsenergie zurückgewonnen und als Strom in die Batterie eingespeist. In Sachen Antritt und Durchzug gibt es ebenso wenig zu bemängeln, wie bei der gleichmäßigen Fahrt über die Autobahn. Lediglich bei Überholmanövern an Steigungsstrecken tut sich der ZR-V ein wenig schwer. Ein Punkt, der bei einem auf die Familie ausgerichteten SUV vermutlich keine entscheidende Rolle spielt.
Da sind Verbrauch und Fahrwerksabstimmung eher wichtiger. Trotz durchaus flotter Fortbewegung und einem sehr geringen Anteil von Stadtverkehr zeigte der Bordcomputer nach einer Gesamtdistanz von etwa 130 Kilometern einen Verbrauchwert von 6,6 Litern an. In der Stadt sollte mindestens ein Liter weniger machbar sein.
Die ambitionierte Fahrt über kurvenreiche Landstraßen bestand der Honda ZR-V mit einer guten Note. Federung und Dämpfung sind wie bei Honda üblich eher auf Sportlichkeit als auf Komfort getrimmt. Doch den Entwicklern ist hier eine ausgesprochen breite Spreizung gelungen. Der SUV bleibt auch in schnell gefahrenen Serpentinen brav in der Spur, filtert zudem auf schlechten Asphaltabschnitten Schläge und Stöße weitestgehend weg.
Die Preise des Neulings beginnen bei ambitionierten 43.900 Euro für das Modell „Sport“, die edler gestaltete Top-Modelle Ausführung „Advance“ kostet gar 46.400 Euro. Die Serienausstattung mit nahezu allen bekannten Assistenzsystemen kann sich durchaus sehen lassen.
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