Der elektrisch angetriebene Fiat 500 bekommt einen großen Bruder. Der 600e ist technisch eng verwandt mit dem Opel Mokka und dem Jeep Avenger.
Mit 4,17 Metern ist der 600e um etwa 50 Zentimeter länger als der Fiat 500. Bei einem Radstand von 2,56 Metern einer Breite von 1,98 Metern (inklusive Außenspiegel) und einer Höhe von 1,52 Metern (identisch mit dem 500) ist es den Designern gelungen, ein ordentliches Raumangebot zu schaffen. So können auf der Rückbank zwei nicht allzu große gewachsene Personen einigermaßen passabel sitzen, ohne sich die Beine verbiegen zu müssen. Vorne indessen sind die Sitze bequem und geben guten Halt.
Das Cockpit ist vergleichbar mit dem des elektrischen 500. Die Anzeigen sind übersichtlich, zeigen Tacho, Kilometerstand, Reichweite und die Daten des Bordcomputers. Am Armaturenträger liegen die Drucktasten für die Automatik. Direkt darüber befindet sich eine Tastenleiste für die Klimaautomatik und – großes Lob für Fiat – ein Drehknopf für die Lautstärkeregelung des Infotainmentsystems. Darin enthalten ist in der besseren Ausstattung die Navigation, dessen Karte auf einem 10,25 Zoll großen Screen gezeigt wird.
Apple CarPlay und Android Auto sind in der Ausstattung Red (36.490 Euro) – eine von zwei Varianten – in Serie. Ebenso gibt es unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, Tempomat, ein sechsfach verstellbarer Fahrersitz sowie eine Reihe von Assistenzsystemen. Die bessere Version La Prima (42.490 Euro) hat zudem ein Pad fürs kabellose Laden des Smartphones und eine Vielzahl anderer Details, die das Leben im Auto angenehmer machen.
Dazu zählen eine elektrisch verstellbarer Fahrersitz, beheizbare Vordersitze, eine elektrisch bedienbare Heckklappe, eine Rückfahrkamera und 18-Zoll-Aluräder. Weniger schön ist das an vielen Stellen dominierende Hartplastik. Lediglich die Auflagen für die Arme in den vorderen Türen sind weich geschäumt.
Optisch übernimmt der mit vielen knalligen Farben bestellbare 600e die runden Formen des Fiat 500, baut aber höher und ist damit so etwas wie ein kleiner SUV. Das kommt dem Platz im Kofferraum zu Gute. Der fasst 360 Liter und kann aufgrund der im Verhältnis 60:40 geteilten Rückenlehnen auf bis zu 1.231 Liter vergrößert werden. Einen Frunk gibt es nicht.
Angetrieben wird der Fiat 600e von einer 115 kW (156 PS) starken E-Maschine mit einem Drehmoment von 260 Newtonmetern über die Vorderräder. So geht es flott voran, vor allem wenn der Modus Sport gewählt wird. Zudem stehen die Modi Eco und Normal zur Wahl. Mit denen sind die Beschleunigungswerte spürbar ruhiger, keinesfalls aber langsam. Auf der Landstraße zeigt der 600e sowohl sportliche als auch komfortable Züge. Zwar könnte das Lenkrad ein wenig direkter reagieren, doch die flotte Kurvenfahrt ist dennoch kein Problem. Der elektrische City-Flitzer bleibt gelassen in der vorgegebenen Spur, schiebt dabei nur unwesentlich über die Vorderräder. Ramponierte Straßen passiert das SUV gelassen, filtert Stöße und Schläge größtenteils weg.
Die Kapazität der Batterie ermöglicht mit Netto 51 kWh und einem WLTP-Verbrauchswert von 15,1 kWh auf 100 Kilometer laut Fiat ein Reichweite von 409 Kilometern, in der Stadt sollen es sogar 600 Kilometer sein. Wir haben allerdings bei sehr gelassener Fahrt und einer Außentemperatur von zehn Grad einen Verbrauch von 16,9 kWh erfahren.
Geladen werden kann entweder mit einem 11-kW-On-Board-Lader oder mit 100 kW an einer Schnellladesäule. 27 Minuten dauert es dann nach Fiat-Angaben, um den Akku von 20 auf 80 Prozent mit neuer Energie zu versorgen. Denkbar ist, dass auch Fiat, wie Jeep beim Avenger, den 600 je nach Nachfrage und Marktsituation in naher Zukunft noch als Hybrid-Variante anbietet. Die Stellantis-Plattform, auf der sowohl die Modelle von Fiat als auch von Opel und Jeep basieren, ermöglicht das auf alle Fälle.
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