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Cupra Terramar

Lediglich elektrifiziert

Die Cupra-DNA ist unverkennbar. Auch dem Terramar, neuestes Modell der spanischen Seat-Tochter, haben die Designer die leicht aggressive Optik der Marke verpasst.

Von Wolfgang Schäffer

Obwohl Cupra die klare Marschrichtung hin zur Elektromobilität verkündet hat, wird es den Terramar noch ausschließlich mit reinen Verbrennern und elektrifizierten Antrieben geben. „Wir stehen weiterhin dazu, dass wir von 2030 an ausschließlich E-Fahrzeuge und solche mit Plug-in-Hybrid im Angebot haben werden“, sagt Entwicklungsvorstand Werner Tietz.

Drei Technologien

Das jüngste Mitglied der Cupra-Familie wird es mit fünf unterschiedlichen Antriebssträngen und drei Technologien geben. Die reinen TSI-Benziner, die eTSI-Versionen als Mildhybrid sowie die neue Generation von Plug-in-Hybridmotoren (eHybrid. Das Leistungsangebot variiert dabei zwischen 150 und 272 PS. Unabhängig von der Antriebsoption sind die Modelle generell mit einem Siebengang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.

Optik leicht aggressiv

Doch schauen wir zunächst noch einmal auf die Optik des auf Sportlichkeit getrimmten Terramar, der im Audi-Werk im ungarischen Györ gefertigt wird und 4,52 Meter lang, 1,86 Meter breit sowie 2,58 Meter hoch ist. Die Front des SUV zeigt Ähnlichkeiten mit der des Tavascan, wirkt aber nochmals aggressiver als die des Stromers. Grund dafür sind unter anderem der weit nach unten gezogene Kühlergrill mit seinem kraftvollen Gitter, die großen seitlichen Lufteinlässen sowie die darüber liegenden Tagfahrlichtern in dreieckiger Dreipunkt-Optik. Und auch die beiden Sicken auf der Motorhaube sind markanter ausgeprägt.

Cupra-Logo am Heck beleuchtet

Dadurch und die von hinten nach vorn leicht abfallende breite Schulterlinie treten die Radhäusern extrem muskulös hervor. Das gilt auch für die Radkästen an der Hinterachse. Da die Heckleuchten höher angesiedelt sind als die Scheinwerfer erweckt der Terramar bereits im Stand den Eindruck, auf dem Sprung zu sein. Am Heck fallen der sehr lange Dachspoiler, der Diffusor und vor allem die durchgehende Lichtleiste mit dem beleuchteten Cupra-Logo in der Mitte ins Auge.

Zu viel Hartplastik

Das alles unterstreicht die sportliche Ausrichtung des Terramar, der sich auch im Passagierabteil entsprechend präsentiert. Leider ist dabei wieder, wie schon im Tavascan, in einigen Bereichen Hartplastik verbaut worden. Das fasst sich nicht nur unschön an, es widerspricht auch der ansonsten wirklich schicken Gestaltung.

Hauptdarsteller am Lenkrad

Wie üblich bei Cupra ist der Armaturenträger auf den Platz am Lenkrad ausgerichtet. Ein Cupra-Sprecher sagt dazu: „Frau oder Mann am Steuer stehen als Hauptdarsteller im Mittelpunkt.“ Diese Hauptdarsteller sitzen ebenso wie die Beifahrer serienmäßig auf Schalensitzen. Die tragen immer das Cupra-Logo in der Kopfstütze und Kupfernähte, die auf die Kupferumrandungen der Lüftungsschlitze, Türleisten und dekorativen Einsätze abgestimmt sind. Das Multifunktions-Lenkrad ist mit Schaltwippen bestückt, um auf Wunsch manuell die Gänge zu wechseln.

Digitales Cockpit

Neben dem digitalen Cockpit (10,25 Zoll) liegt der 12,9 Zoll große und relativ weit oben platzierte Touchscreen des Infotainmentsystems. Eine verbesserte App-Leiste, Widgets und eine Clima-Leiste sollen laut Cupra für eine benutzerfreundliche Benutzeroberfläche stehen. So ist die Klimaregelung, wie auch bei anderen Modellen des VW-Konzerns, in die Taste auf dem Bildschirm der Haupteinheit integriert. Separate Bedieneinheiten kommen nicht zum Einsatz. Auf Wunsch bietet Cupra für den Terramar ein Head-up-Display an. Informationen werden über die Frontscheibe direkt in das Sichtfeld des Fahrers geliefert. Apple Car Play und Android Auto sind serienmäßig. Für Smartphones gibt es eine kabellose Schnellladefunktion mit bis zu 15 Watt und gekühlter Technologie.

Platzangebot mehr als ordentlich

Viel Platz gibt es hinter den Vordersitzen. Selbst groß gewachsene Personen können es sich im Fond bequem machen. Da die Rücksitze in der Länge zu verschieben sind, kann das Kofferraumvolumen bei Bedarf von 540 auf 630 Liter vergrößer werden. Beim Plug-in-Hybrid variiert das Angebot zwischen 400 auf 490 Litern. Die Beinfreiheit der Passagiere auf der Rückbank nimmt entsprechend ab.

eTSI als Basismodell

Nun aber zu den Antrieben des Terramar. Als Einstiegsmodell rollt der eTSI an. Dabei ist die 48-V-Mildhybrid-Technologie mit dem 150 PS (110 kW) starken 1,5-Liter-Benzinmotor kombiniert. Das System gewinnt beim Bremsen Energie zurück und unterstützt den Motor beim Anfahren und Beschleunigen mit etwas elektrischer Kraft.

Zwei Plug-in-Hybride

Die beiden 2,0-Liter-TSI-Benzinmotoren haben eine Leistung von entweder 204 PS (150 kW) oder im VZ 265 PS (195 kW). Beide Varianten sind mit Allradantrieb ausgestattet. Bei den Plug-in-Hybrid-Varianten (e-Hybrid) haben die Kunden ebenfalls die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen mit 204 PS (150 kW) oder beim VZ 272 PS (200 kW). Beim e-Hybrid ist ein 1,5-TSI-Motor mit einem Elektromotor kombiniert. Die E-Maschine bezieht ihre Energie aus einem Akku mit einer Nettokapazität von 19,7 kWh. Cupra gibt eine rein elektrisch mögliche Reichweite von mehr als 100 Kilometern an. Die Batterie ist schnellladefähig mit bis zu 50 kW (DC-Ladung) unterwegs oder zu Hause an einer Wallbox mit maximal elf kW.

Sportliche Ausprägung

Der Terramar liegt aufgrund der Sportaufhängung zehn Millimeter tiefer als die anderen Modelle des VW-Konzerns die auf der MQB-Evo-Plattform stehen. Federung und Dämpfung haben die Entwickler, so die Angaben, entsprechend dynamisch abgestimmt. Serienmäßig verbaut ist eine Progressivlenkung, um die Agilität bei flotter Fahrweise sicherzustellen und Frau oder Mann am Steuer jederzeit gute Rückmeldung zu geben.

Viel Bremsenergie wird zurückgewonnen

Elektrische Bremskraftverstärker kommen aus zweifachem Grund zum Einsatz. Einerseits ist damit eine schnellere Reaktion beim Verzögern gewährleistet. Auf der anderen Seite lässt sich so speziell für die Plug-in-Hybrid-Versionen mehr Bremsenergie zurückgewinnen. Gewählt werden kann zwischen unterschiedlichen Fahrmodi: Komfort, Leistung, Cupra (für VZ-Versionen), Offroad (für Allradversionen) und individuelle Profile. Die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) kann für alle Antriebsstränge auf Sport eingestellt werden. Bei den VZ-Versionen kann das ESC komplett abgeschaltet werden.

18 bis 20 Zoll Räder

In Serie ist der Terramar entweder mit 18-Zoll-Rädern und 235er Reifen (1,5 eTSI 150 PS, 2,0 TSI 204 PS und eHybrid 204 PS) oder mit 19-Zoll-Rädern mit 255er Reifen (VZ 2,0 TSI 265 PS und VZ eHybrid 272 PS) bestückt. Optional stehen 20-Zoll-Räder zur Verfügung. Für den Terramar VZ bietet Cupra außerdem Hochleistungsbremsen von Akebono an. Die Sechskolben-Bremssättel werden mit größeren gelochten Scheibenbremsen kombiniert, um die Bremsleistung zu verbessern.

Vielzahl von Assistenzsystemen

Für Sicherheit und Komfort sorgen eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen, die entweder werksseitig bereits verbaut sind oder auf Wunsch Einzug ins Fahrzeug halten. Ebenfalls gegen Aufpreis ist das Matrix LED Ultra mit High-Definition-Technologie zu haben. Die Lichttechnologie beleuchtet nicht nur die Straße, sondern projiziert auch Informationen wie Warnungen über den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug oder Wetterwarnungen auf den Asphalt vor dem Fahrer, um für noch mehr Sicherheit und Aufmerksamkeit zu sorgen.

Die Preise des Terramar – benannt nach der historischen Rennstrecke Autódromo de Sitges-Terrama nahe Martorell bei Barcelona, dem Stammsitz der Marke – starten bei 43.000 Euro.

 

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Wolfgang Schäffer

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