Mehr Länge, eine gestreckte Karosserie, mehr Platz im Kofferraum: Mit dem ë-C4 X bringt Citroen den zweiten elektrischen Vertreter der C4 Baureihe auf den Markt. Der neue Antriebsstrang des Stellantis-Konzerns ist dem Auto aber noch nicht vergönnt.
Die X-Version des ë-C4 ist im Vergleich zum bisher bekannten Modell um 24 Zentimeter auf jetzt 4,60 Meter gewachsen. Die Breite und Höhe sind mit 1,80 beziehungsweise 1,53 Metern gleich geblieben. Das gilt ebenfalls für den Radstand von 2,67 Metern. Bei der Gestaltung der Karosserie haben die Designer dem Auto deutlich mehr Coupéattribute verordnet. Auf der anderen Seite wurden bei den SUV-Aspekten abgespeckt.
der Linienführung hat Citroën nach Angaben eines Sprechers auf Wünsche von Kunden nach einer eleganten Alternative zu den vielen Fließheck- und SUV-Angeboten in diesem Segment reagiert. Das Raumangebot leidet unter dem Coupécharakter in keinster Weise. Dies wird mit Blick auf die Maße besonders auf den Rücksitzen deutlich. Die Kniefreiheit in der zweiten Reihe beträgt 198 Millimeter und die Rücksitzlehne ist um 27 Grad geneigt. Dank der Außenbreite von 1,80 Metern konnte eine Gesamtbreite von 1,37 Metern in Schulterhöhe und 1,44 Metern an den Ellenbogen realisiert werden. Zudem schränkt die nach hinten abfallende Dachlinie die Kopffreiheit nicht ein.
In der Seitenansicht betrachtet, fließt die Coupéform des Fahrzeugs nahtlos von der Oberkante der Windschutzscheibe bis in den Kofferraumdeckel. Die Rückwand des Kofferraumdeckels, die zum hinteren Stoßfänger hin abfällt, hat im oberen Bereich einen integrierten Spoiler. Die komplett neu gezeichneten LED-Rückleuchten befinden sich auf beiden Seiten der Kofferraumöffnung und ragen weit in die hinteren Radkästen hinein. Das alles lässt das Heck ein wenig unruhig wirken. Das Gesicht ist ebenso Citroën-typisch gestaltet, wie die hohe, horizontale Motorhaube mit konkaven Einbuchtungen. Chromleisten verbinden die LED-Frontscheinwerfer und ziehen sich außerdem über die gesamte Breite der Front.
Mit 510 Litern Nutzinhalt profitiert der Kofferraum vom Längenwachstum und der Linienführung des ë-C4 X. Denn der ë-C4 kommt hier lediglich auf 380 Liter. Scharniere unterhalb der Heckscheibe ermöglichen zudem eine breite und hohe Öffnung des Kofferraumdeckels. Der Laderaum selbst bietet auf einem flachen Boden eine maximale Breite zwischen den Radkästen von 1010 und eine maximale Länge von 1079 Millimetern. Unter dem Kofferraumboden ist Platz für den Transport zusätzlicher Gegenstände und – da es kein Ablagefach (Frunk) unter der vorderen Haube gibt – auch für die Unterbringung der Ladekabel. Das aber ist eher unpraktisch, da Transportgut erst ausgeladen werden muss, wenn die Kabel benötigt werden. Die Rücksitzlehnen lassen sich nach vorne klappen, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Zudem erlaubt eine Ski-Durchreiche in der umklappbaren Armlehne den Transportlanger Gegenstände. Allerdings entsteht beim Umlegen der hinteren Lehnen eine kleine Stufe im Boden. Alltagstauglich und familienfreundlich hingegen sind die bis zu 16 offenen oder geschlossenen Fächer mit einem Gesamtstauvolumen von 39 Litern. In der Mittelkonsole befindet sich ein offener Bereich zum kabellosen Aufladen von Smartphones, der auch zwei USB-Anschlüsse beherbergt, von denen einer vom Typ C ist.
Vom Flaggschiff Citroën C5 X übernommen haben die Entwickler für den ë-C4 X das neue Infotainmentsystem mit Zehn-Zoll-Bildschirm und Apple CarPlay sowie Android Auto. Das natürliche Spracherkennungssystem reagiert nun auf deutlich mehr Befehle für Fahrzeugsysteme wie Klimatisierung, Audiomedien, Telefon und verbundene Sprachdienste als bislang.
Nicht unbedingt notwendig – aber durchaus interessant, wenn viele Personen zu unterschiedlichen Gelegenheiten mit dem ë-C4 X unterwegs sind, dass bis zu acht Profile gespeichert werden können. Und jedes Profil lässt sich mit zwei Smartphones verknüpfen. Das TomTom-Navigation-System wird monatlich automatisch über einen Over-The-Air-Aktualisierungsdienst auf den aktuellen Stand gebracht.
Als Basis für den ë-C4 X dient wie schon beim ë-C4 die CMP-Plattform des Unternehmens. Mit einem Cw-Wert von 0,29 wurde die aerodynamische Effizienz laut Citroën so optimiert, dass die Kraftstoffeffizienz und damit auch die elektrische Reichweite positiv beeinflusst werden. Der vollelektrische ë-C4 X soll laut WLTP-Norm eine Reichweite von bis zu 360 Kilometern erreichen. Dabei wäre es durchaus machbar gewesen, mehr Reichweite aufgrund eines größeren Akkus zu erzielen. Doch Citroën hat dem elektrischen Neuling den stärken und effizienteren Antriebsstrang des Stellantis-Konzerns noch vorenthalten. Der bereits im DS 3 E-Tense, im Jeep Avenger und im Opel Mokka Electric verbaute E-Motor mit 115 kW (156 PS) sowie die Batterie mit einer Kapazität von 54 kWh, die eine Reichweite von um die 400 Kilometer laut WLTP ermöglicht, wird vermutlich erst Ende 2023 im ë-C4 und ë-C4 X zu angeboten.
So kommt vorerst die E-Maschine mit 100 kW (136 PS) und einem Drehmoment von 260 Newtonmetern zum Einsatz. Die Kraft wird auf die Vorderachse übertragen. Im Sportmodus beschleunigt das Aggregat den Wagen in 9,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 Kilometern pro Stunde. Angaben des Herstellers, die wir auf unseren ersten Testfahrten nicht kontrolliert haben. Wir waren in der Stadt, auf Landstraßen und auf Autobahnen mit Tempolimit mit einer maximalen Geschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde unterwegs. Dabei galt es viele Steigungsstrecken und kurvenreiche Abschnitte zu bewältigen. Die Temperaturen lagen bei regnerischem Wetter um die acht Grad. Gerade auf den oftmals sehr ramponierten Fahrbahnbelägen machte sich die serienmäßig verbaute Advanced Comfort Federung positiv bemerkbar. Stöße und Schläge filtert das System fast komplett weg. Da auch die Lenkung bei einem Modell der französischen Marke generell nicht unbedingt auf Sportlichkeit ausgelegt ist, präsentiert sich der ë-C4 X als komfortorientiertes Fahrzeug. Dazu tragen ebenfalls die speziell konstruierten breiten Advanced Comfort Sitze bei, die hochverdichteten Schaumstoff im Kern des Sitzes und eine zusätzliche 15 Millimeter dicke Schaumstoffschicht aufweisen. Dennoch geben die Sitze guten Halt.
Die Fahrt über ziemlich genau 100 Kilometer lässt sich so entspannt genießen. Der Blick auf den Bordcomputer zeigt schließlich einen Verbrauchswert von 18,5 kWh an. Das kann sich bei diesen Gegebenheiten sehen lassen. Der Hersteller nennt einen WLTP-Wert von 15,3 kWh für die 100-Kilometer-Distanz. Um die Rekuperation zu verstärken reicht ein Druck auf die Taste B in der Mittelkonsole aus. Ganz zum Stillstand kommt der Wagen dabei aber nicht.
Die 50-kWh-Batterie ist als 400-Volt-Hochvolt-Li-Ion-Batterie ausgelegt. Das Aufladen des ë-C4 X gelingt laut Citroën an einer öffentlichen Ladestation mit einem 100-kW-Gleichstrom-Schnellladegerät in 30 Minuten bis auf 80 Prozent. Mit einer 32-Ampere-Wallbox dauert das Aufladen 7,5 Stunden bei einphasiger Stromversorgung oder fünf Stunden bei dreiphasiger Stromversorgung und dem 11-kW-Bordladegerät. Citroën gewährt eine Batteriegarantie von acht Jahren oder 100.000 Kilometern bei 70 Prozent der Ladekapazität.
Die Preisliste für den Citroën ë-C4 X startet vor Abzug der Förderungsprämien bei 37.540 Euro für die Feel-Version. Die ist dann mit 18-Zoll-Alurädern, einem Audiosystem mit DAB-Empfang sowie sechs Lautsprechern, Klimaautomatik, Fahrersitz mit verstellbaren Lendenwirbelstützen und einer Reihe von Assistenzsystemen ausgerüstet. Elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel gibt es erst in der nächsten Stufe (Feel Pack/ab 38.200 Euro). In der höchsten Ausstattungsvariante Shine Pack kostet der Wagen 41.340 Euro. Elektrische Verstellmöglichkeiten der Sitze sind jedoch auch dann noch nicht vorhanden, sondern erst in Verbindung mit Ledersitzen (950 Euro Aufpreis) verbaut.
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