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Citroen C4 auch elektrisch

Sprung in die Antriebsmoderne

Citroen ersetzt den extravagant gestylten C4 Cactus Anfang 2021 mit einem neuen C4. Dessen echter Vorgänger war 2010 nach sechs Jahren Bauzeit eingestellt worden. Der Neuling in der Kompaktklasse wird nun außer mit Diesel- und Benzinantrieb auch als reines E-Auto angeboten.

Von Wolfgang Schäffer

4,36 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,52 Meter hoch – der neue C4 ist von einen Maßen her ein typischer Vertreter der Kompaktklasse. Optisch hingegen lässt sich der Wagen nicht so recht einordnen. Mit einer Bodenfreiheit von fast 16 Zentimetern und der damit verbundenen höheren Sitzpostion für die Passagiere sind SUV-Gene vorhanden. Das nach hinten stark abfallende Dach und die parallel dazu ansteigende Schulterlinie deutet eher auf ein Coupé hin. Das Platzangebot im Innenraum, der einen hochwertigen Eindruck hinterlässt, hat fast die Qualität einer Mittelklasselimousine.

Dazu aber später. Weitaus wichtiger ist in der heutigen Zeit wohl der Sprung in die Antriebsmoderne. Dafür kann Citroen als Mitglied der PSA-Familie auf das elektrische Antriebssystem zurückgreifen, das Peugeot im e-208 und e-2008 sowie Opel im e-Corsa und e-Mokka einsetzt.

Der Motor treibt die Vorderachse an, verfügt demzufolge über eine Leistung von 100 kW (136 PS) und das maximale Drehmoment beträgt 260 Newtonmeter (Nm). Drei Fahrmodi (Eco, Normal, Sport) stehen zur Verfügung. Im Sport-Modus erfolgt die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in 9,7 Sekunden. In allen drei Fahrmodi beträgt die Höchstgeschwindigkeit 150 Kilometer pro Stunde. Die Batterie hat eine Kapazität von 50 Kilowattstunden (kWh). Das reicht nach dem WLTP-Zyklus für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern.

Das System zur Rückgewinnung der Brems- und Verzögerungsenergie kann die Reichweite während der Fahrt noch zusätzlich verbessern. Hier allerdings fehlt es nach wie vor an dem One-Pedal-Feeling. Soll heißen, es reicht nicht einfach, den Fuß vom rechten Pedal zu nehmen, um eine wirklich spürbare Verzögerung einzuleiten. Wenn der separat angebrachte B-Schalter auf der Mittelkonsole – liegt direkt neben dem kleinen Wahlhebel für Vorwärts- und Rückwärtsfahren (D/R) – gedrückt wird, sind Entschleunigung und damit Rekuperation zwar etwas stärker. Um die Geschwindigkeit aber tatsächlich zu drosseln, muss die Bremse schon betätigt werden. Im reinen Stadtverkehr macht sich die Rekuperation deutlich bemerkbar. Nach fast 20 Kilometern bei winterlichen Außentemperaturen von gerade einmal Plus zwei Grad zeigt die Reichweite – bei der Abfahrt 340 Kilometer – kaum eine Veränderung. Gerade mal fünf Kilometer weniger werden angezeigt. Doch die flotte Fahrt auf der Landstraße mit spritzigen Antritten mit einer guten Traktion und Überholmanövern frisst dann reichlich Strom. Alles in allem sind es 90 Kilometer Reichweite, die nach einer tatsächlichen zurückgelegten Strecke von knapp 50 Kilometern, aufgebraucht wurden.

Zum Aufladen der Batterie bestehen unterschiedliche Möglichkeiten: An einer öffentlichen Schnellladestation kann der neue Citroën ë-C4 mit bis zu 100 kW geladen werden – so lässt sich die Batterie in nur 30 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufladen. An einem Elf-kW-Ladeanschluss (dreiphasiger Elf-kW-OnBoard-Charger ist standardmäßig beim neuen ë-C4 verbaut) lässt sich die leere Batterie in etwa fünf Stunden wieder vollständig laden. Die Garantie auf die Batterie beträgt acht Jahre oder 160.000 Kilometer für 70 Prozent der Ladekapazität.

Für den e-C4 stehen wie auch für die Modelle mit Verbrennungsmotoren bis zu 20 Assistenzsysteme zur Verfügung. Über den Zehn-Zoll-Touchscreen kann der Fahrer auf sämtliche Fahrzeugparameter, Media-Funktionen, das verbundene Telefon, die Klimaanlage und die Navigation zugreifen. Alternativ erfolgt die Bedienung via Sprachsteuerung. Smartphones oder Geräte, die mit dem Qi-Standard kompatibel sind, können per Induktion in der Mittelkonsole aufgeladen werden.

Komplett neu entwickelt haben die Citroen-Designer das digitale Cockpit, den mit aufgeschäumten Material bestückten Armaturenträger sowie das gut in der Hand liegende Multifunktionslenkrad. Erfreulich, dass zumindest für die Regulierung der Klimaanlage noch echte Drehknöpfe vorhanden sind.

Das zählt ebenso zur Komfortausrichtung wie das großzügige Platzangebot. So können es sich auf der Rückbank Personen bis zu einer Größe von 1,90 Metern wirklich bequem machen. Sitzriesen müssen sich hinten nur auf eine etwas eingeschränkte Kopffreiheit einstellen. Insgesamt stehen 16 Staufächern mit alles in allem 39 Litern Volumen bereit, um Kleinkram aufzunehmen. Der Kofferraum mit einem Volumen von 380 Litern lässt sich dank der niedrigen Ladekante von 715 Millimetern und der breiten Öffnung leicht beladen. Ist die Rückbank umgeklappt, entsteht eine ebene Ladefläche, darüber ein Volumen von 1.250 Litern. Im doppelten Kofferraumboden kann unter anderem das Ladekabel des elektrischen Citroën ë-C4 verstaut werden. Taschen können an den seitlich angebrachten Haken aufgehängt werden; eine Durchladevorrichtung erleichtert den Transport langer Gegenstände.

Während ein 4,25 Quadratmeter großes Panoramaglasdach sowie Advanced-Comfort-Sitze sind optional zu haben, die Advanced-Comfort-Federung hingegen ist immer verbaut. Die führt zu einem komfortablen Gleiten, erlaubt aber auch flotte Kurvenfahrten.

Alternativ zum E-Antrieb bietet Citroen den 130 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner sowie den gleichstarken 1,5-Liter-Vierzyliner-Diesel an. Wenig später folgen das Benzin-Einstiegsmodell mit 100 PS sowie ein 110 PS starken Diesel. Ganz neu ins Programm aufgenommen wird dann noch ein Benziner, der 155 PS leistet. Die Preise beginnen bei knapp 20.000 Euro für den Basisbenziner. Der e-C4 kostet mit der 2021 wieder aktuellen Mehrwertsteuer von 19 Prozent 34.640 Euro. Davon kann dann die Förderung in Höhe von 9.500 Euro abgezogen werden.

 

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Wolfgang Schäffer

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