Schöne Kombis heißen Avant – mit diesem Werbespruch wollte Audi einst Kunden für das schicke Design dieser Modelle mit den vier Ringen begeistern. In naher Zukunft wird es nun auch einen rein elektrisch angetriebenen Avant geben.
Nachdem Audi im vergangenen Jahr den A6 e-tron Sportback als seriennahes Konzeptfahrzeug gezeigt hat, folgt nun die Kombiversion des Oberklassemodells. Bis der Avant ebenso wie der Sportback auf die Straße rollen, dauert es allerdings noch etwa zwei Jahre. 2024 aber – so die derzeitigen Planungen – werden beiden Varianten des elektrisch angetriebenen A6 bei den Händlern stehen. Der vor einiger Zeit für Ende dieses Jahres angekündigte Q6 e-tron indessen wird erst 2023 seine Premiere feiern. Zuvor wird Audi dem elektrischen Ur-Modell e-tron ein Facelift verpassen.
Mit einer Länge von 4,96, einer Breite von 1,96 und einer Höhe von 1,44 Metern haben die beiden Karosserieversionen des A6 e-tron nicht nur identische Abmessungen, sondern passen sich konsequent an die aktuellen Vertreter der Baureihe Audi A6/A7 an.
Die Elektro-Modelle stehen auf der unter Audi-Leitung entwickelten Plattform PPE. Zentrales Element ist dabei ein Batteriemodul zwischen den Achsen, das im A6 e-tron concept etwa 100 kWh Energie bereithält. Kleinere Akkus werden vermutlich später folgen. Da hier die gesamte Fahrzeugbasis genutzt wird, ist für die Batterie ein flaches Layout möglich. So lassen sich erstmals nicht nur Hochboden-Autos darauf aufbauen, sondern – ohne in die Basisarchitektur eingreifen zu müssen – auch Fahrzeuge mit dynamischer, flacher Architektur wie der Audi A6 Avant e-tron concept. Akkugröße und Radstand von PPE-Fahrzeugen sind dabei skalierbar – dies macht den Einsatz in unterschiedlichen Marktsegmenten möglich. Speziell vom langen Radstand – beim A6 e-tron und Avant e-tron um die drei Meter – profitieren die Fahrzeuginsassen. Ein hohes Maß an Innenraum-Länge und damit Beinfreiheit in beiden Sitzreihen nennt Audi segmentübergreifend als zentrale Vorteile der künftigen PPE-Modelle. Zum Volumen des Ladeabteils gibt es indessen – bis auf die ziemlich diffuse Beschreibung „geräumig“ – noch keine Angaben.
Zum künftigen Angebot der PPE-Modelle zählen Versionen mit je einem E-Motor auf Vorder- und Hinterachse, die über eine elektronische Koordination den Allradantrieb bedarfsorientiert realisieren. Zusätzlich kündigt Audi Basisvarianten an, die auf minimalen Verbrauch und maximale Reichweite mit mehr als 700 Kilometern hin optimiert sind – hier sorgt ein E-Motor auf der Hinterachse für den Vortrieb. Die beiden Elektromotoren des Audi A6 Avant e-tron concept mobilisieren eine Gesamtleistung von 350 kW (476 PS) und ein Drehmoment von 800 Newtonmeter. Die Vorderräder des Audi A6 e-tron concept sind über eine eigens für E-Fahrzeuge optimierte Fünflenker-Achse angebunden. Hinten gibt es eine Mehrlenker-Achse. Beim Konzeptfahrzeug kommt die Audi air suspension, eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern, zum Einsatz.
Ausgerüstet wird die Baureihe des Audi A6 e-tron concept ebenso wie alle künftigen PPE-Modelle mit der 800-Volt-Ladetechnik. Wie schon beim Audi e-tron GT sorgt die Technologie dafür, dass sich die Batterie mit einer Leistung bis zu 270 kW an Schnellladesäulen in kurzer Zeit aufladen lässt. Zehn Minuten reichen demnach aus, um Energie für mehr als 300 Kilometer zu speichern. In weniger als 25 Minuten lasse sich der Ladestand der 100 kWh-Batterie des A6 Avant e-tron concept von fünf auf 80 Prozent bringen, so Audi.
Mit der PPE ist es erstmals möglich, diese Technik auch in den Volumensegmenten Mittel- und Oberklasse des VW-Konzerns einzusetzen. Hyundai und Kia haben diese Technologie im Ioniq 5 und im EV6 ebenfalls bereits verbaut.
Bei der Gestaltung des Audi A6 Avant e-tron haben die Designer außer auf sportliche Proportionen und elegante Linien vor allem auch auf eine bestmögliche Aerodynamik gesetzt. So liegt der cW-Wert des Avant mit seiner weit gespannten Dachlinie mit 0,24 lediglich um 0,02 Einheiten über dem des Sportback.
Auch beim elektrisch angetriebenen Avant haben die Designer die typische Linienführung des sanft nach hinten abfallenden Dachbogens mit schräger D-Säule aufgenommen. Als aerodynamisch funktionale und umlaufende Abrisskante ist der obere Abschluss gezeichnet. Der Heckspoiler soll auf der einen Seite die gestreckte Silhouette des A6 Avant e-tron concept betonen. Gleichwohl ist der Spoiler aufgrund seiner Durchströmung ein wichtiger Aspekt hinsichtlich einer bestmöglichen Aerodynamik. Im unteren Bereich des Hecks sind zwei großformatige Luftauslässe des Diffusors in den Stoßfängerbereich integriert. Die unter dem Fahrzeug fließende Luft wird damit verwirbelungsfrei zum Ausströmen kanalisiert. Designer und Techniker sehen hier „eine perfekte Verbindung von reduziertem Luftwiderstand und minimiertem Auftrieb“.
Die sportliche Note des Avant e-tron unterstreichen die quattro-Radhäuser, die muskulös herausgearbeitet sind und in denen sich die 22-Zoll-Räder bestens machen. Verbunden werden die Radhäuser durch den speziell modellierten und mit einem schwarzen Einleger betonten Batterie-Bereich oberhalb des Seitenschwellers.
Das Gesicht wird dominiert von flachen Scheinwerferbändern, die weit in die seitliche Pfeilung der Front hineingezogen sind. Unter dem großflächig verschlossenen Singleframe liege Lufteinlässen für die Kühlung von Antrieb, Akku und Bremsen.
Noch ein paar Worte zur Lichttechnologie, die im A6 e-tron verbaut werden soll. Im Heckbereich des Concept-Cars arbeitet eine neue Generation von digitalen OLED-Elementen, die im durchgehenden Leuchtenband wie ein Display fungieren. Mit ihnen lassen sich den Angaben zufolge nahezu unbegrenzt individualisierbare Variationen von digitalen Lichtsignaturen und dynamische Lichtinszenierungen realisieren – je nach dem persönlichen Geschmack des Kunden. An den Seiten der Karosserie sind beim Concept-Car je drei kleine hochauflösende LED-Projektoren integriert. Beim Öffnen der Türen begrüßen dynamische Lichtinszenierungen die Insassen. Für Audi ist der Einsatz von Licht besonderes aus Sicherheitsgründen wichtig. Deswegen erzeugen die kleinen und hochauflösenden Projektoren auch Warnsymbole auf dem Boden – zum Beispiel, um einen Fahrradfahrer vor dem Öffnen der Fahrzeugtür zu warnen. Weitere vier hochauflösende LED-Projektoren – unauffällig in die Fahrzeugecken integriert – senden Blinkerprojektionen auf die Straße. In wieweit das später in der Serie erlaubt sein wird, ist noch unklar.
Ganz andere Möglichkeiten bieten die digitalen Matrix-LED-Scheinwerfer in der Front. Steht zum Beispiel der Audi A6 e-tron concept bei der Ladepause vor einer Wand, können sich Fahrer und Fahrgäste die Zeit mit einem darauf projizierten Videospiel vertreiben. Audi verspricht hier sogar Kino-Qualität.
Apropos Qualität: Die kamerabasierten virtuelle Außenspiegel an den A-Säulen wird es wie bei den bisherigen e-tron-Modellen als Option geben. Allerdings soll die Darstellung auf den Screens im Innenraum dann grundlegend verändert und damit qualitativ besser werden.
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