Ohne jede Frage, der Audi Skysphere Concept ist eine spektakuläre Erscheinung. Mit dem elektrisch angetriebenen Roadster will die Designabteilung einen Ausblick auf das Luxussegment der Zukunft geben. In diesem Fall auf den A8, der spätestens von 2025 an auch als Elektro-Version im Angebot sein wird. Und dementsprechend geht es bei dem Showcar weniger um die Außenansicht. Denn, das betont Chefdesigner Marc Lichte, der Innenraum werde sich wegen des fortschreitenden automatisierten Fahrens zu einem Erlebnisraum entwickeln. Und vor allem das soll der Audi Skysphere zeigen.
Der Zweitürer mit der extrem langen Fronthaube und dem kurzen Heck wirkt auf den ersten Blick wie ein offener Sportwagen der Superlative. Dem haben die Entwickler mit einem variablen Radstand ein besonderes technisches Highlight verpasst. Elektrische Motoren verschieben Karosserie- und Rahmenkomponenten so, dass Außenlänge und Radstand um 250 Millimeter verändert werden können. In der kurzen Variante, 4,94 Meter, wechselt der mit Hinterradlenkung ausgestattete Wagen in den Sport-Modus und wird von Hand gesteuert. Die Karosserie senkt sich um zehn Millimeter ab, um die Agilität zu erhöhen. In der Langversion, 5,19 Meter, indessen fahren Lenkrad und Pedalerie in einen nicht mehr sichtbaren Bereich zurück, der Skysphere fährt selbstständig im automatisierten Bereich. Die Radstände entsprechen dem des RS5 beziehungsweise des A8.
Beim Betrachten der Karosserie lohnt sich vor allem ein intensiver Blick auf das Gesicht mit einem weit nach unten gezogenen Spoiler. Die komplette Front darüber ist mit weißen LED-Elementen bestückt. Die LED-Scheinwerfer sind als schmale Schlitze weit außen in die ausgestellten Radhäuser integriert. Das alles, so deutet Lichte an, wird so in etwa auch beim A8 der Zukunft zu sehen sein.
Für den Antrieb des gerade einmal 1,8 Tonnen schweren Autos sorgt ein auf der Hinterachse platzierter Motor mit einer Leistung von 465 kW (632 PS) und einem Drehmoment von 750 Newtonmetern. Die Energie für die E-Maschine liefert eine Batterie mit einer Kapazität von 80 kWh. Damit soll in der Theorie eine Reichweite von etwa 500 Kilometern machbar sein. Auch wenn der Skysphere – ehrlich gesagt leider- so nie gebaut werden wird, haben die Techniker das Fahrwerk hochwertig entwickelt. Die adaptive Luftfederung ist mit drei unabhängigen Kammern ausgestattet. Geht es sportlich vorwärts, lassen sich einzelne Kammern für eine straffere Abstimmung deaktivieren. Beim entspannten Gleiten mit langem Radstand werden die einzelnen Räder mit 23-Zoll-Felgen und 285/30er Reifen gezielt angehoben oder gesenkt, um Unebenheiten des Straßenbelags auszugleichen, damit den Komfort zu erhöhen.
Weitaus entscheidender beim Skysphere aber ist die Gestaltung des Innenraums. Schließlich würde die Entwicklungsstufe Level 4 bedeuten, dass der Fahrer in definierten Straßen- und Verkehrsbereichen nicht mehr eingreifen muss, sondern Lenken, Bremsen und Beschleunigen ans Fahrzeug delegieren kann. Da dann sämtliche Bedienelemente in eine nicht mehr sichtbare Position verschwinden, verwandelt sich das Passagierabteil in einen weiten, lichten Raum. Das Mobiliar ist entsprechend ausgerichtet. Die Sessel bieten besten Komfort, geben dennoch guten Seitenhalt. Die verwendeten Materialien sind von hoher Qualität. Die riesigen Touch-Monitorflächen an der Stirnwand des Cockpits mit einer Breite von 1415 Millimetern und einer Höhe von 180 Millimetern bleiben in jedem Fall bestehen. Im Sportmodus dienen sie dazu, Fahrzeugsysteme und Infotainment zu bedienen. Im Level-4-Modus lassen sich gestreamte Filme abspielen, es sind Videokonferenzen möglich oder andere Angebote aus dem Web sind abrufbar.
In einer Trilogie von Fahrzeugkonzepten, nach dem Skysphere folgt in Kürze der Grandsphere und 2022 der Urbansphere, will Audi die neuen Möglichkeiten der Formengestaltung und der luxuriösen Wohnwelt im Auto illustrieren. Als Vorbild für seine Visionen nennt Marc Lichte dabei den Horch 853, damals Benchmark für Fahrdynamik und Komfort. Der Horch 850 war ein Pkw der Oberklasse mit einem vorne eingebauten Fünfzylinder-Achtliter-Reihenmotor mit 100 PS, den die zur Auto Union gehörende deutsche Marke Horch 1935 auf den Mark brachte. Bis Ende 1936 wurde auf dieser Basis zudem ein zweitürige Cabriolet gebaut, das zunächst nur werksintern Typ 853 genannt wurde. 1937 erhielt das Sport-Cabrio auch offiziell die Bezeichnung 853 und wie bei allen anderen Modellen der Baureihe wurde die Leistung auf 120 PS erhöht. Die Sport Cabriolets waren in der damaligen Zeit eine extrem elegante Erscheinung. Eleganz, die sich zudem im Innenraum widerspiegelte. So wurden die Cabrios mit übersichtlich angeordneten und in Chrom gefassten Armaturen ausgestattet. Außerdem waren salonartige Sitze verbaut, die den Passagieren ein Höchstmaß an Komfort boten. Eines haben die Designern in Malibu, hier ist der Skysphere entstanden, auf alle Fälle geschafft. Hinsichtlich Material, Sitzen und vor allem den Anzeigen und Bedienelementen wurden sowohl Komfort als auch Qualität und Eleganz von damals mit viel Liebe zum Detail in das Showcar der Neuzeit übertragen.
Seinen ersten offiziellen Auftritt vor Publikum hatte der Audi Skysphere Concept im Rahmen der Monterey Car Week haben. Auf dem legendären Rasen am 18. Loch des Golfplatzes von Pebble Beach sind anlässlich des Concours d’Elegance seit nunmehr 70 Jahren automobile Schönheiten aus allen Perioden der Fahrzeugentwicklung zu sehen. Außer den hochwertigen klassischen Autos stellen sich Jahr für Jahr auch Showcars den strengen Augen der Juroren. Auszeichnungen in diesem Wettbewerb werten sowohl die Marken als auch die beteiligten Designteams auf.
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