Eine nochmalige Verbesserung der Fahrdynamik war das Ziel für die neue Generation des Audi S3. Das ist gelungen – bei gleicher Motorleistung im Vergleich zum Vorgänger
Auf den ersten Blick nichts Neues beim Triebwerk, das sowohl im neuen S3 Sportback als auch in der S3 Limousine unter der Haube liegt. Der aufgeladene Zweiliter TFSI leistet wie gehabt 310 PS und wuchtet ein Drehmoment von 400 Newtonmetern auf die generell beiden angetrieben Achsen. Dennoch haben die Entwickler die Performance deutlich verbessern können. Der Grund liegt unter anderem an der Einspritzanlage, die statt bislang 250 jetzt 350 bar an Druck aufbaut. Dazu kommt ein vergrößerter Abgasturbolader, der es auf 1,8 bar bringt und ein Ladeluftkühler, der die Temperatur der verdichteten Luft stark absenkt. Das Zusammenspiel dieser technischen Maßnahmen führt zu einem spontaneren Ansprechverhalten des Hochleistung-Vierzylinders.
Deutlich wird das bei Überholmanövern oder beim Herausbeschleunigen aus Kurven zwischen Tempo 50 und 100. Aber auch jenseits der 100er-Marke geht bei Bedarf noch mächtig die Post ab. Der Motor hängt klasse am Gas und reagiert direkt schon auf einen leichten Druck aufs Gaspedal. Und das begleitet von einem sportlich-kernigen Sound. Der steigert sich – ebenso wie das Ansprechverhalten – nochmal, wenn der Modus dynamic im erstmals serienmäßig verbauten Audi-drive-select-System gewählt wird. Mit dem lassen sich zudem die Charakteristik von Lenkung und Gasannahme sowie die Schaltpunkte der S-tronic beeinflussen.Abgeregelt wird der Vortrieb wie gehabt bei 250 Kilometern pro Stunde.
S-tronic und Quattro-Antrieb in Serie
Vor dem Hintergrund der Verbesserung von Agilität und Performance ist leicht zu verschmerzen, dass der neue Audi S3 den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 4,8 Sekunden und damit um eine Zehntel Sekunde langsamer als der Vorgänger bewältigt. Für die Kraftübertragung kommt eine bestens abgestimmte Siebengang S-tronic zum Einsatz. Der Wählhebel ist als kompakter Shifter ausgelegt. Der Fahrer kann aber auch mit den serienmäßigen Wippen am Lenkrad die Gangwechsel manuell vollziehen.
Wie üblich bei Audis S-Modellen wird auch in dieser Baureihe der Quattro-Antrieb serienmäßig verbaut. Die integrierte elektrohydraulische Lamellenkupplung mit elektronischer Steuerung verteilt die Antriebsmomente je nach Fahrsituation vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Kupplung, die aus Gründen der Gewichtsverteilung am Ende der Kardanwelle sitzt, gehört einer neuen Generation an. Sie ist etwa ein Kilogramm leichter als beim Vorgänger.
Doch es ist nicht nur der Quattro-Antrieb, der für besten Kontakt der Räder zum Untergrund sorgt. Ein straff abgestimmtes S-Sportfahrwerk mit konventionellen Dämpfern ist generell verbaut. Im Vergleich zum herkömmlichen A3 rückt die Karosserie damit um 15 Millimeter näher an den Asphalt heran. Optional gibt es das S-Sportfahrwerk mit Dämpferregelung. Die adaptiven Dämpfer erlauben eine noch breitere Spreizung zwischen extrem straffem Handling und komfortablem Abrollen als bisher. Bei der Fahrt über enge Landstraßen mit vielen winkligen Kurven sowie teilweise schlechtem Fahrbahnbelag wird schnell klar, dass die Audi-Ingenieure hier tatsächlich einen tollen Job gemacht haben. Der Wagen, in diesem Fall der Sportback, wieselt um die Ecken, dass es eine Freude ist. Und ramponierte Straßenabschnitte werden souverän passiert, ohne dass die Passagiere durchgerüttelt werden.
Apropos abrollen: Die neuen S3-Modelle werden werksseitig mit 18 Zoll-Rädern im Fünf-Doppelspeichen-V-Design ausgeliefert. Aufgezogen sind Reifen im Format 225/40. Optional gibt es 19-Zoll-Räder mit 235/35er Pneus. Alle vier Bremsscheiben sind innenbelüftet, die vorderen weisen 345 Millimeter Durchmesser auf.
Vier Abgasendrohre und großer Diffusor
Optisch sind die S3-Modelle an dem breiten und tief platzierten Singleframe mit mattschwarzem Gitter aus großen Rauten und kleinen Einlegern in Aluminiumoptik zu erkennen. Zwischen Grill und Motorhaube liegen drei flache Schlitze – eine Reminiszenz an den legendären Audi Sport quattro von 1984. Rahmen in Edelstahloptik begrenzen die stark dreidimensional geformten Lufteinlässe und den Stoßfänger. Den gleichen Look tragen die breiten Leisten an den Seitenschwellern, während die Gehäuse der Außenspiegel in galvanisiertem Aluminium (optional in schwarz) ausgeführt sind. Hinten betonen die vier Endrohre der Abgasanlage und ein großer Diffusor den sportlichen Charakter. Beim Sportback beschattet ein langer Dachkantenspoiler die Heckscheibe. Die Limousine trägt einen Spoiler auf der Heckklappe. Serienmäßig sind die neuen S3-Modelle mit LED-Scheinwerfern und LED-Heckleuchten samt dynamischem Blinklicht ausgestattet.
Der Innenraum der neuen S3-Modelle ist in Anthrazittönen gehalten. Als Dekoreinlagen stehen dunkles Aluminium sowie Carbon zur Wahl. Die neu entwickelten Sportsitze haben integrierte Kopfstützen. Das Bedien- und Anzeigekonzept ist komplett digital. Serienmäßig ist ein zentrales 10,1 Zoll-Touch-Display mit akustischem Feedback ebenso verbaut wie ein digitales Kombiinstrument mit 10,25 Zoll, das über das Multifunktionslenkrad bedient wird.
Die Markeinführung der S3-Modelle erfolgt Anfang Oktober. Der S3 Sportback steht ab 46.302,53 Euro in der Preisliste, die S3 Limousine ab 47.179,83 Euro.
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