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Erste Kilometer mit dem noch getarnten ID.5 GTX

Das SUV-Coupé

Mit dem ID.5 rollt Anfang 2020 Volkswagens dritter Vertreter auf der Plattform des Modularen Elektro-Baukastens an. Das SUV-Coupé ist technisch baugleich mit dem ID.4 und wird ebenfalls als GTX angeboten. Mit dieser noch komplett getarnten Allradvariante waren wir jetzt auf ersten Testkilometern unterwegs.

Von Wolfgang Schäffer

Im Gesicht des elektrisch angetriebene SUV-Coupés sind trotz der auffälligen Beklebung auf beiden Seiten drei LED-Tagfahrleuchten wie schon beim ID.4 GTX zu sehen. Und auch hinsichtlich der Abmessungen – Länge 4,61, Breite 1,85 (ohne Außenspiegel) und Höhe 1,61 Meter – gibt es keine Unterschiede. Die aber zeigen sich in der Seiten- und Heckansicht. Die A-Säule streckt sich extrem flach von der Fronthaube zum Dach, das von der B-Säule an coupéartig nach hinten abfällt. An die Heckscheibe schließt sich ein in die Kofferraumklappe integrierter Spoiler an. Knapp darunter liegt ein feines LED-Lichtband als Verbindungslinie zu den schmal gezeichneten Rückleuchten.

Spoiler reduziert cW-Wert

Der Spoiler soll nicht nur Sportlichkeit ausdrücken, sondern auch die Luftverwirbelungen reduzieren und damit den cW-Wert verbessern. Das wiederum wirkt sich dann positiv auf die Reichweite aus. Nach der derzeitigen Prognose gibt Volkswagen einen Wert von 497 Kilometern für den uns gefahrenen GTX an. Diese auf Performance getrimmte Variante ist generell mit einer 77-kWh-Batterie und Allradantrieb ausgerüstet. Zwei Motoren treiben über ein Eingang-Getriebe ohne mechanische Verbindung Vorder- beziehungsweise Hinterräder an. Die hintere permanent erregte Synchronmaschine leistet 150 kW (204 PS). An der Vorderachse ist ein Asynchronmotor montiert. Die beiden E-Maschinen, geben eine Systemleistung von 220 kW (299 PS) ab. In den meisten Fahrsituationen leistet die E-Maschine an der Hinterachse den Antrieb alleine. Erst wenn die Fahrweise sportlicher wird oder mehr Traktion notwendig ist, wird der Motor an der Vorderachse zugeschaltet.

Die Hochvolt-Batterie liegt wie bei alle ID-Modellen im Boden der Karosserie und sorgt somit für einen tiefen Schwerpunkt. Das kommt der Fahrdynamik zu Gute. Der ID.5 GTX passiert enge Kurven selbst bei sportlicher Fahrweise absolut problemlos und ohne die geringsten Wankbewegungen. Die Lenkung reagiert direkt.

Fahrverhalten wie beim ID.4 GTX

Eindrücke, sich ziemlich genau zu den Erfahrungen mit dem technisch identischen ID.4 GTX passen. Wie der, hat der ID.5 GTX, der auf bis zu 21 Zoll großen Rädern anrollt, ebenfalls einen elektronischen Fahrdynamikmanager quasi als Beifahrer an Bord. Das System überwacht sämtliche Bewegungen – ob beim Beschleunigen, beim Bremsen oder in den Kurven – des SUV-Coupés und arbeitet zudem mit der Stabilitätskontrolle ESC, der Allradregelung sowie der elektronischen Quersperre XDS+ zusammen.

Beim Laden gibt es keinen Unterschied zu den anderen Mitgliedern der ID-Familie. Mit Wechselstrom sind bis zu elf kW möglich. An einer DC-Schnellladestation kann in etwa 30 Minuten Gleichstrom für die nächsten 300 Kilometer nachgeladen werden. Hier liegt die Ladeleistung derzeit noch bei 125 kW. Allerdings wird es bis zur Markteinführung Anfang 2022 eine Erhöhung der Ladeperformance geben, verspricht Volkswagen.

Lade-Performance wird erhöht

Allerdings gibt es noch keine Angaben darüber, wie die Steigerung aussehen wird. Mindestens 150 kW werden es aber auf alle Fälle sein. Das Plus an Ladeleistung wird über eine verbesserte Software erreicht. Die kommt dann in Zukunft auch allen bisher ausgelieferten Autos der ID-Familie zu Gute. VW wird die neue Software nach und nach Over-the-Air auf die Autos übertragen.

Auch wenn VW den Armaturenträger des ID.5 GTX bei der Fahrt mit dem außen noch mit Folie getarnten Auto komplett abgedeckt hat – Unterschiede zum ID.4 GTX sind allein aus Kostengründen nicht zu erwarten. Also werden der obere Bereich der Instrumententafel und die Kunstleder-Inserts in den Türen in einem anderen Farbton abgesetzt sein. Rote Kontrastnähte sollen hier und auf den Sitzen Akzente setzen. Zumindest bei den Sitzen ist die Übereinstimmung bereits zu erkennen.

Platzangebot unverändert groß

Das gilt ebenfalls für das Multifunktionslenkrad. Darüber kann Frau oder Mann ein kompaktes Display mit den wichtigsten Fahrzeug-Anzeigen mit 5,3 Zoll Diagonale steuern. In der Mitte der Instrumententafel steht in der GTX-Version das große zehn Zoll große Touch-Display für Navigation, Telefonie, Medien und Assistenzsysteme.

Das Platzangebot ist unverändert riesig. Die Kopffreiheit ist selbst für groß gewachsene Passagiere auf der Rückbank trotz des nach hinten abfallenden Dachs beim ID.5 richtig gut. Raum für die Beine ist bei dem Radstand von 2,77 Metern ohnehin satt vorhanden. Das Volumen des Kofferraums bleibt bei 543 Litern. Angaben über die maximale Größe des Ladeabteils gibt es noch nicht. Fest steht aber, dass auch der ID.5 GTX mit einer Anhängerkupplung zu haben ist. 1,4 Tonnen dürfen dann an den Haken genommen werden.

Preis vermutlich 2.000 Euro höher

Zum Preis für die ID.5-Baureihe ibt es noch keine Angaben. Der GTX, also die Performance-Version, dürfte aber wohl um etwa 2.000 Euro teurer sein, als der ID.4 GTX. Der steht ohne Abzug der Förderung mit 50.415 Euro in der Preisliste.

 

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Wolfgang Schäffer

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